Kommunales: Gemeinderat beschließt Antragsstellung auf Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm

Das stark sanierungsbedürftige Rathaus in der Ortsmitte von Durrweiler war Beratungsgegenstand in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Pfalzgrafenweiler.

Pfalzgrafenweiler. Architekt Karl-Helmut Röttgen und Innenarchitekt Lars-Erik Prokop stellten ihre Planungen innerhalb des Gremiums vor. Der Beschluss zur Beantragung von ELR-Geldern erging einstimmig. Über den Bauantrag und den Innenausbau verständigen sich die Ratsmitglieder zu einem späteren Zeitpunkt.

Ortsvorsteher Roland Mäder gab zunächst einen historischen Überblick über das Gebäude, zu dem schon lange Überlegungen bezüglich einer künftigen Nutzung als Mehrzweckgebäude bestehen. Einst als Milchsammelstelle, Waschraum, Fruchtputzete und Schlachtraum genutzt, wurde das Rathaus in der Ortsmitte 1967 für die Verwaltung aufgestockt.

Gemeinschafts- und Jugendraum gewünscht

Seitdem gab es keine nennenswerten Investitionen. Heizung und Wärmedämmung fehlen gänzlich, lediglich Nachtspeicheröfen beheizen die Räume. Im Dezember 2018 fand eine Infoveranstaltung in Durrweiler statt, mit dem Ergebnis, dass künftig ein Gemeinschaftsraum mit Küche für 50 bis 60 Personen ebenso wie ein Jugendraum vorhanden sein sollte. Dieser und die Sanitäranlagen sollten barrierefrei zugänglich sein.

Acht Bürger aus dem Teilort von Pfalzgrafenweiler haben ihre Mitarbeit an der weiteren Entwicklung signalisiert. Der Vorentwurf wurde 2019 im Ortschaftsrat vorgestellt. Mäder sieht in der Kostenschätzung mit 790 000 Euro einen "saumäßig hohen Betrag", der durch die 50-prozentige Bezuschussung aus ELR-Mitteln zu einem zukunftsträchtigen Gebäude werden kann.

Die Feuerwehr wird umgesiedelt

Für Architekt Karl-Helmut Röttgen ist das Gebäude zwar stark sanierungsbedürftig, aber aufgrund seiner ordentlichen Substanz erhaltenswürdig. Es ist ortsbildprägend an einem markanten Platz in der Dorfmitte, dessen Außenbereiche erhalten werden sollen.

Innenarchitekt Lars-Erik Prokop zeigte anhand der momentan vorliegenden Planskizzen die Möglichkeiten der Innengestaltung. Die bislang verschlossene Fassade soll mit bodentiefen Fenstern geöffnet werden.

Eine Raumtrennung wird durch zwei Zugänge ermöglicht. Das Treppenhaus soll in dem bisherigen Bereich der Feuerwehr entstehen. Die Feuerwehrabteilung Durrweiler, so die Beschlussvorlage, wird in das neue Feuerwehrgebäude in Pfalzgrafenweiler integriert, dort kann sie Einsätze absolvieren und die dortigen Räume nutzen.

Im Erdgeschoss soll ein Saal zur Gemeinschaftsnutzung entstehen, daneben sind WC-Anlagen sowie eine Küche angedacht. Im Obergeschoss ist vorgesehen, Räume für die Ortschaftsverwaltung mit einem Büro für den Ortsvorsteher, ein Sitzungssaal für den Ortschaftsrat sowie Lagermöglichkeiten für das Archiv und einen multifunktional nutzbaren weiteren Raum für Vereine einzurichten.

460 000 Euro trägt die Gemeinde

Die geschätzten Kosten in Höhe von 790 000 Euro würden im Nettobetrag mit knapp 332 000 Euro über ELR-Gelder gefördert werden, sodass für die Gemeinde rund 460 000 Euro in den Haushaltsplan 2021 einzustellen wären.

Die Ratsmitglieder dankten den Architekten für die stimmige Planung, thematisierten aber eine großräumigere Lösung im Innenbereich. Darüber werde man sich austauschen, wenn der Bauantrag gestellt wird. Der Einreichung des ELR-Antrags wurde zugestimmt.