Neben dem Haus Rose, auf dem Grundstück Burgstraße 3, soll die öffentliche WC-Anlage entstehen. Archiv-Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ortskern: Räte stören hohe Kosten für Sitzreinigung und Standort für Parkplatz

Pfalzgrafenweiler (bine). Mit der Ausstattung der geplanten öffentlichen WC-Anlage in der Burgstraße 3 hat sich der Gemeinderat Pfalzgrafenweiler in seiner jüngsten Sitzung befasst. Die vom Sanierungsausschuss favorisierte Variante bot reichlich Diskussionsstoff. Der vorgeschlagene Ausbau der Toiletten mit E-Ladestation für Dienstwagen und E-Bikes einschließlich Stellplatz für Waren- und Milchautomaten wurde bei je zwei Gegenstimmen und Enthaltungen beschlossen.

Nachdem der Standort für die WC-Anlage an der Burgstraße bereits im November festgelegt worden war, befassten sich die Ratsmitglieder nun – wie zuvor schon der Sanierungsausschuss – mit der Ausstattung. Gemeinderätin Tanja Braun, die auf dem Gelände Automaten für Frischmilch, Waren und Tiefgekühltes aufstellen will, nahm wegen Befangenheit an der Beratung nicht teil.

Geplant ist nach der nun gewählten Variante, neben der Toilettenanlage einen Stellplatz für E-Dienstwagen und einen Kurzparker-Stellplatz einzurichten. Auf dem dahinter liegenden Grundstück sollen drei Automaten für Frischmilch, Waren und Tiefkühlkost aufgestellt werden. Daneben sollen vier Radboxen mit E-Bike-Ladestation platziert werden. Beides soll ein gemeinsames Dach erhalten. Die Ausbauvarianten des Carports mit Solardach für den Dienstwagen und die E-Bike-Station wurden vertagt.

Im Ausbau soll die WC-Anlage folgende Sonderleistungen beinhalten: Sichtbetonfassade in Grau, umlaufendes Betonvordach mit Beleuchtung über den WC-Türen, Anti-Graffiti-Schutz, Vorbereitung für Münzautomatik, Sitzbrillenreinigung, Uriflor-Edelstahlwanne und klappbarer Babywickeltisch. Über mögliche Serviceleistungen wie Reinigung und Wartung soll entschieden werden, wenn das WC in Betrieb ist.

Die WC-Anlage wird nahezu 150 000 Euro verschlingen. 30 Prozent der Nettobausumme können mit 60 Prozent bezuschusst werden. Die Verwaltung informierte darüber, dass die Weiler Wärme ein bis zwei Boxen für E-Bikes übernehmen will. Diese sollen 2021 aufgestellt werden.

Gemeinderat Roland Mäder bemängelte ein fehlendes Gesamtkonzept. Er hält die Lage des Auto-Stellplatzes für ungünstig, da das Rückwärtsausparken in die Burgstraße gefährlich sei. Bürgermeister Dieter Bischoff merkte an, dass der Standort zentral liege und gut geeignet sei, auch im Hinblick auf den im Bau befindlichen Generationenplatz und die damit verbundene notwendige zeitnahe Lösung. Darüber habe im Sanierungsausschuss Einigkeit geherrscht. Bischoff sagte zu, dass man sich wegen der Stellplätze nochmals mit dem Verkehrsamt abstimme.

Gemeinderat Kurt Kirschenmann thematisierte in diesem Zusammenhang die Verlängerung der Tempo-30-Zone und sprach sich für die Verlagerung der Warenautomaten Richtung Burgstraße sowie die Verlegung der Parkplätze in den rückwärtigen Bereich aus. Außerdem wollte er wissen, wofür ein überdachter Parkplatz nötig sei. Dieser sei für das Dienstfahrzeug gedacht, erklärte Bischoff. Die Tempo-30-Zone, so Ralf Springmann vom Haupt- und Bauamt, sei wegen des Schulbereichs eingerichtet worden. Die Möglichkeit einer Verlängerung müsse geklärt werden.

Lange Lieferzeit

Gemeinderat Andreas Ziefle bemängelte die hohen Kosten von 14 500 Euro je WC für "Sitzbrillenreinigung", also zweimal. Das sei viel zu teuer. Die Alternative wäre, darauf zu verzichten. Einig waren sich die Ratsmitglieder darüber, dass die Anlage nur genutzt wird, wenn sie auch sauber ist. Wegen der langen Lieferzeit von 14 bis 16 Wochen war eine generelle Entscheidung über die WC-Anlage erforderlich, die es nun auch gab. In der nächsten Sitzung sollen die Zufahrt und das Thema Automaten besprochen werden.