Mobbing und Cybermobbing sind auch Themen für Jennifer Schilling. Sie hat Präventionsprojekte initiiert. Foto: Pixabay

Jennifer Schilling berichtet über Arbeit. Soziale Medien werden verstärkt eingesetzt. 

Pfalzgrafenweiler - Wie in den Vorjahren hat Jennifer Schilling dem Gemeinderat Pfalzgrafenweiler in seiner jüngsten Sitzung ihren Bericht zur Schulsozial- und Jugendsozialarbeit im abgelaufenen Schuljahr 2019/20 vorgelegt, den das Gremium zur Kenntnis nahm. Sie wird den Ratsmitgliedern voraussichtlich in der Januarsitzung über ihre Arbeit berichten.

Ausgrenzung, Mobbing, Schulangst und mehr

Dem Bericht zufolge lag ihr Schwerpunkt zwischen September 2019 und Juli 2020 in der Einzelfallarbeit, der Arbeit mit Klassen, der Projektarbeit und der Mitgestaltung des Schulalltags. Ausgebremst durch die Corona-Krise, galt es, die Arbeit neu aufzustellen und digitale Medien einzusetzen, um den Kontakt zu Schülern und Eltern nicht zu verlieren. Beratungsgespräche fanden persönlich, aber auch über Telefon und soziale Medien statt.

In der Einzelfallarbeit spielten Themen wie Ausgrenzung und Mobbing ebenso eine Rolle wie Schulangst, aggressives Verhalten, Schulmüdigkeit, Über- oder Unterforderung und Cybermobbing. Auch Gewalt im Elternhaus, Trennungsangst im Kindesalter und mangelnde Unterstützung beim Homeschooling werden als Probleme aufgelistet.

Schilling hat in mehreren Schulklassen Anti-Mobbing-Wochen als soziales Kompetenztraining veranstaltet. Dadurch lasse sich die Team- und Klassengemeinschaft stärken. Themen waren dabei auch Prävention gegen Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt oder Konsumverhalten bei neuen Medien wie Handy und PC. In den sechsten Klassen der Realschule und der Werkrealschule fanden intensive Anti-Mobbing-Tage statt, in Kooperation mit dem Jugendreferenten der evangelischen Kirchengemeinde, Simon Tischer, und den Klassenlehrern.

Projekt "Ehrenamt wird anerkannt" ausgesetzt

In der fünften Klasse der Werkrealschule gab es ein ROKT-Training der Akademie Eigen-Sinn, bei dem das Verhalten innerhalb der Klasse und das Klassenklima im Fokus standen. 40 Kinder und Jugendliche engagierten sich an den Schulen in Pfalzgrafenweiler als Streitschlichter, neue sollen dieses Schuljahr ausgebildet werden. Drei neue Busbegleiter wurden im März ausgebildet, eine weitere Ausbildung ist geplant.

Einmal im Monat gaben fünf Realschüler als Lerntutoren jüngeren Schülern im Projekt "Schüler helfen Schülern" Nachhilfe bei den Hausaufgaben und beim Lernen. Im Dezember gab es einen Präventionsvortrag der Polizei zum Thema "Alkohol und Drogen". In einem weiteren Präventionsangebot für die siebten Klassen wurde das Theaterstück "Püppchen" zum Thema Essstörungen gezeigt.

Was den Übergang von der Schule zum Beruf angeht, unterstützte Schilling Jugendliche etwa bei der Suche eines Praktikums- oder Ausbildungsplatzes. Sie betreute auch das Jobcafé, koordinierte den "Boys’ und Girls’ Day" sowie die Aktion "Mitmachen Ehrensache". Daneben sind Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit sowie Fort- und Weiterbildungen Teil der Arbeit der Schulsozialarbeiterin. Dabei gewannen in diesem Jahr die sozialen Medien wegen der Corona-Krise zusätzlich an Bedeutung.

Trotz Schließung positives Fazit

Jugendreferent Simon Tischer bietet seit Oktober 2014 gemeinsam mit Schilling für Werkreal- und Realschüler mit der "Schüler-Lounge" ein offenes Spieleangebot an. Im Rahmen ihrer Arbeit im Jugendraum begleitet Schilling auch Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen und bietet in den Ferien Programmpunkte an. Das Projekt "Jugendehrenamt wird anerkannt" wurde coronabedingt vorläufig ausgesetzt. Schilling geht in ihrem Bericht auch auf das dritte Jugendforum ein. Das nächste ist nach der Umstellung auf einen zweijährigen Rhythmus für 2021 geplant.

Trotz der Schließungen und dem Wegfall von Angeboten zieht die Sozialarbeiterin für das vergangene Schuljahr ein positives Fazit. Sie ist glücklich, dass die Kinder- und Jugendarbeit nun in den attraktiven Räumen viele Möglichkeiten vorfindet.