Ursache für Störung vermutlich Leck in Rohrleitung / Gewerbeaufsicht informiert sich
Von Hartmut Breitenreuter
Pfalzgrafenweiler. Voraussichtlich in der nächsten Woche soll das Biomasseheizkraftwerk der Bioenergie Pfalzgrafenweiler GmbH wieder angefahren werden. Die Störung, die am Montag festgestellt worden war und zu einer Rauchentwicklung geführt hatte (wir berichteten) kann laut Betreiber problemlos behoben werden.
Gestern konnte der Kessel nach der Abkühlungsphase von Experten der Herstellerfirma inspiziert werden. Siegfried Neub, Geschäftsführer der Bioenergie Pfalzgrafenweiler, betonte auf Anfrage unserer Zeitung, dass sich die Vermutung eines kleinen Lecks in einer Rohrleitung des Wärmeträgeröls bestätigt habe. Die Leitung werde verschweißt und einer Druckprobe durch den TÜV unterzogen.
Die Vertreter der Herstellerfirma untersuchten im Moment noch, wodurch das Leck entstanden ist. Es könne sich zum Beispiel um Verschleiß oder aber einen Materialfehler handeln, erläuterte Neub. Bei einem 24-Stunden-Betrieb an über 360 Tagen im Jahr könne immer was kaputt gehen, so Neub. Ausgeschlossen ist laut Neub, dass Silikonöl verdampft ist, wie dies Bösingens Ortsvorsteher Adolf Gärtner vermutet hatte. In dem Bereich, wo die Störung aufgetreten sei, werde dieses Öl gar nicht verwendet.
Was den Informationsfluss anbelangt, der von Bösingens Ortsvorsteher ebenfalls angesprochen wurde, betonte Neub, die Firma Bioenergie habe mit der Gemeinde Pfalzgrafenweiler vereinbart, sie bei Störfällen zu informieren. Dies sei am Dienstag auch geschehen. Unmittelbar nach dem Störfall am Montag haben man die ganze Nacht das Herunterfahren und die damit verbundene Abkühlung des Heizkraftwerks überwacht. Frank Böhm von der Gewerbeaufsicht des Landratsamts Freudenstadt war am gestrigen Mittwoch noch nicht vor Ort in Pfalzgrafenweiler, will sich aber heute informieren, was getan wird, damit wieder ein sicherer Betrieb des Kraftwerks möglich ist.
Die Anlage habe eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung, nach der einige Auflagen zu erfüllen seien. Eine davon ist ein Rechner, der koninuierlich den Kohlenmonoxid-Ausstoß des Werks aufzeichnet. Diese Aufzeichnungen werde er sich anschauen, so Böhm.
Wie Siegfried Neub erläuterte, wird die Zeit der Abschaltung derzeit genutzt, um die Frühjahrswartung des Heizkraftwerks zu erledigen, die ohnehin in Kürze angestanden wäre. Diese Wartungsarbeiten werden in jedem Jahr im April oder Mai und dann wieder vor der Wintersaison im September oder Oktober angesetzt.