Pfalzgraf Konditorei erstellt neues Produktionsgebäude für 18 Millionen Euro. Größte Investition in Firmengeschichte.
Pfalzgrafenweiler - Keine fünf Jahre ist es her, dass die Pfalzgraf Konditorei ihr neues Produktionsgebäude eingeweiht hat. Nun setzt das Unternehmen seinen Expansionskurs fort. Mit einem neuerlichen Spatenstich wurde die Erweiterung der Produktionsgebäude offiziell in Angriff genommen. Ein Jahr Planungszeit war vorausgegangen. Mit dem neuen Bauabschnitt wagt das Unternehmen nicht nur einen Investitionsrekord, der Spatenstich fiel auch noch direkt auf den Geburtstag von Geschäftsführer Dirk Brünz. 18 Millionen Euro nimmt das Haus für den neuen Baukörper in die Hand, mit dem sich das Unternehmen für die fortschreitenden Marktanforderungen rüstet.
Um 30 Prozent will Pfalzgraf seine Produktionskapazitäten mit dem zusätzlichen Gebäude erweitern. "Der Backwarenmarkt boomt", erklärte Dirk Brünz bei seiner Eröffnungsrede. Von der industriellen Massenfertigung möchte man sich bei der Großkonditorei, die sich auf Premiumwaren für Fachverbraucher festgelegt hat, aber weiterhin distanzieren. "Das Handwerk steht im Vordergrund. Mit diesem Grundsatz wurden wir erfolgreich und er bleibt", betonte Brünz.
Herzstück der neuen Produktion wird ein rund eine Million teurer und 32 Meter langer Tunnelofen sein, in dem pro Stunde 1000 Kuchen gebacken werden können. Insgesamt umfasst das dreistöckige Gebäude später 9300 Quadratmeter Nutzfläche und verfügt neben der erweiterten Produktion im Erdgeschoss über einen automatisierten Verpackungsbereich im unteren Stockwerk. Insgesamt sollen später täglich 30 000 Kuchen und Torten in Pfalzgrafenweiler entstehen.
Gute Wünsche zum neuen Bauabschnitt gab es unter anderem von Landrat Klaus Michael Rückert. "Wir sind stolz, einen solchen Betrieb im Landkreis zu haben", gratulierte der Landrat. Mit seiner Premium-Philosophie gehört das Unternehmen mittlerweile zu den Marktführern in Europa, wie Brünz in einem kurzen Abriss informierte.
Bürgermeister Dieter Bischoff dankte dem Unternehmen für seine Treue zum Standort in Pfalzgrafenweiler, wo in der Konditorei heute 260 Menschen einen Arbeitsplatz finden. Zur Symbolisierung der Verbundenheit zwischen Unternehmen und Ort überreichte er Dirk Brünz einen Spaten mit Datum und aufgedrucktem Gemeindelogo. In 18 Monaten soll das gemeinsam mit dem Architekturbüro Schmelzle und Partner geplante Gebäude fertig sein. "Es ist die bislang größte Investition der Firmengeschichte", bilanzierte Brünz. Das hieß es aber bereits 2009, als der erste, zwölf Millionen Euro teure und 6700 Quadratmeter große Firmenneubau eingeweiht wurde. Zugleich ist man mit dem Unternehmenswachstum aber noch nicht am Ende, denn der dritte Bauabschnitt ist schon in Sichtweite, wie Brünz im persönlichen Gespräch wissen ließ.
Statt die Produktion in Stückwerken auf die Anforderungen der Zeit zu bringen, hat man bei Pfalzgraf beschlossen, einem strategischen Masterplan mit drei Bauabschnitten zu folgen. Für die Baumaßnahmen selbst möchte man dabei dem Regionalitäts-Prinzip treu bleiben. "Wo möglich sollen die Handwerksleistungen im Kreis bleiben", erklärte Brünz. Den "größten Brocken" – den Rohbau – habe man bereits innerhalb der Region vergeben.
