Auftragsvergabe: Bauarbeiten in Bösingen sollen bald starten

Pfalzgrafenweiler (bine). Für die Arbeiten zur Änderung des Zulaufs an der Kläranlage in Bösingen wurden sieben Firmen im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung aufgefordert, ein Angebot abzugeben. Drei Firmen legten ein solches vor. Das wirtschaftlichste Angebot beläuft sich auf rund 219 000 Euro und liegt damit rund 47 Prozent über den veranschlagten Haushaltsmitteln in Höhe von 150 000 Euro.

Auf Grundlage der ursprünglichen Kostenschätzung hatte die Verwaltung einen Zuschussantrag gestellt, mit dem im Juli 139 300 Euro zugesagt wurden. Nachdem das günstigste Angebot weit höher liegt, hat die Verwaltung mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium gesprochen. Ergebnis: Das Regierungspräsidium empfahl, den Auftrag zu vergeben, die Höhe der Mehrkosten mitzuteilen und gleichzeitig einen höheren Zuschuss zu beantragen. Die Alternative wäre eine Aufhebung der Maßnahme oder ein erneuter Förderantrag 2019 und dadurch eine Verzögerung des Baubeginns ins Jahr 2020.

Da die Chancen auf den höheren Zuschuss gut seien, obwohl noch kein schriftlicher Bescheid vorliege, schlug die Verwaltung vor, den Auftrag an die Firma Rau aus Ebhausen zu vergeben. Laut Kämmerer Reinhold Möhrle wird der sofortige Baubeginn dem Regierungspräsidium gemeldet. Finanziert werde die Baumaßnahme zum einen über die Haushaltsmittel, zum anderen über den 80-prozentigen Zuschuss in Höhe von rund 175 000 Euro, der die Mehrkosten abdecken wird. Bei der Gemeinde verbleibe anschließend ein Eigenanteil von weniger als 44 000 Euro.

Adolf Gärtner (FWV) zeigte sich schockiert über die hohen Kosten, die für die Kläranlage entstehen. Er sieht wegen des Standorts der Kläranlage – sie liegt tiefer als der Ort – Probleme, die das damalige Planungsbüro zu verantworten habe. Er ist sich aber auch bewusst, dass die Arbeiten dringend sind, da Verstopfungen sonst zu einem Riesenproblem führen könnten.

Der Gemeinderat stimmte der Auftragsvergabe geschlossen zu. Außerdem werden die Mehrkosten dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium angezeigt. Der Zuschuss für die Mehrkosten wird ebenfalls beantragt.