Turbulent geht es zu beim Spiel der Theatergruppe des Phönix im Wohnzimmer der Familie Müller, das auch als Büro für die Autowerkstatt dient. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresfeier: Phönix-Theatergruppe glänzt mit Lustspiel "Polnische Wirtschaft oder Gute Lügen leben länger"

Verrückte Erfindungen, ein unheimlicher Stuhl und allerlei Verwirrungen rund ums Thema "Schwarzarbeit" sorgten bei der Jahresfeier der Fußballer des Phönix Pfalzgrafenweiler in der gut besuchten Festhalle für heitere und ausgelassene Stimmung.

Pfalzgrafenweiler. Vorsitzender Axel Scheu hielt seine Begrüßung kurz und wünschte dem Publikum einen unterhaltsamen Abend mit der Phönix-Theatergruppe, die nach einjähriger Pause wieder auf der Bühne stand. Diesmal in veränderter Besetzung mit drei Neuen im Ensemble und Astrid Böttiger, die für die Regie verantwortlich war.

Der neu zusammengesetzten Formation war nicht anzumerken, dass sie in dieser Kombination zum ersten Mal ein Theaterstück aufführte. Das Zusammenspiel von "jungen Wilden und alten Hasen", wie Scheu sie nannte, klappte bestens, die Darsteller waren textsicher und sehr amüsant. Erstmals auf der Bühne standen Mandy Gerhard, Matthias Müller und Markus Günther.

Mit dem Dreiakter "Polnische Wirtschaft oder Gute Lügen leben länger", geschrieben von Bernd Gombold, hatte sich die Gruppe ein Stück ausgesucht, bei dem einer kleinen Autowerkstatt das Wasser bis zum Hals steht und die gut gemeinten Tipps des polnischen Schwarzarbeiters Kasimir (Markus Günther) sich stets am Rand der Legalität bewegen. Da verschwindet schon mal ein Handy oder sorgen Nägel vor der Werkstatt für neue Aufträge durch platte Reifen.

Im Haus der Werkstattbesitzer Müller, gespielt von Gerd Finkbeiner und Monika Müller, lebt auch der Erfinder Matthias (Nico Nichaew), der mit abstrusen Ideen und Erfindungen die Beteiligten an den Rand des Wahnsinns treibt. Heinrich Haargenau vom Arbeitsamt (Siggi Steube) will der Schwarzarbeit ein Ende setzen. Weitere am Geschehen Beteiligte sind Bürgermeisterin Sabine Großhans (Marina Gerhard), der korrupte Bankdirektor Peter Profitlich (Enrico Bauch), Postbotin Paula (Mandy Gerhard), die sich in Kasimir verliebt hat, sowie dessen Cousine Stanislava (Kathrin Schmidt) und Tante Olga (Andrea Finkbeiner).

Als Bankdirektor Profitlich ein Brief des Patentamts in die Hände fällt und er sich schon als Milliardär sieht, da er meint, der Werkstattbesitzer habe eine "ökopolitische Sensation in der Autobranche" erfunden, gerät die Lage aus den Fugen. Er investiert sein gesamtes Aktien-Portfolio in Polski-Fiat-Aktien und das der Bürgermeisterin gleich mit, was sich als Irrtum entpuppt.

Auf dem heißen Stuhl ist der Stromschlag inklusive

Die Handlung spielt in einem Raum, der zum einen Büro der Werkstattbesitzer und gleichzeitig Wohn- und Esszimmer zu sein scheint. Mittendrin steht ein unheimlicher Stuhl, auf dem stets die Besucher der Werkstatt Platz nehmen und zunächst von unten aufgeheizt, danach abgekühlt und zu guter Letzt mit Stromschlägen in den Allerwertesten versehen werden. Da kann auch der ortsansässige Arzt, der ebenso wie andere örtliche Gegebenheiten in die Geschichte eingebaut wurde, nicht weiterhelfen.

Die Darsteller überzeugten und erhielten viel Applaus für die Geschichte, die sich letztlich um die Erfindung einer elektrischen Knoblauchpresse drehte und ein glückliches Ende nahm. Die Souffleure Heide Gysau und Günter Schulz hatten weder abends vor knapp 300 Gästen noch nachmittags bei der Generalprobe vor etwa 80 Senioren viel zu tun. Für die Technik war Niko Schmidt verantwortlich.

Nach langem Schlussapplaus dankte Vereinsvorsitzender Scheu dem Ensemble mit Blumen und lud die Gäste ein, in der bewirtschafteten Festhalle zu verweilen, an der Tombola teilzunehmen und sich bei Musik von DJ Richie zu unterhalten.