Jugendreferent Simon Tischer im Außenbereich des Gemeindezentrums beim Volleyball-Feld. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Simon Tischer ist seit einem Jahrzehnt hauptamtlicher Jugendreferent / Zu seiner Arbeit kam er ungeplant

Aus ursprünglich zwei Jahren befristeter Tätigkeit wurden inzwischen zehn Jahre, die Simon Tischer als Jugendreferent in Pfalzgrafenweiler absolviert hat. Trotz der momentanen Ruhephase wegen Corona blickt der 37-Jährige zuversichtlich in die Zukunft.

Pfalzgrafenweiler. Für den Jugendreferenten ist die Begegnung mit dem Glauben im Alltag bei seiner Tätigkeit wichtig. Er lebt gerne in Pfalzgrafenweiler, fühlt sich hier sowohl privat als auch beruflich wohl und verbringt viel Zeit rund ums evangelische Gemeindezentrum. Aber momentan ohne die Jugendlichen. Sie müssen wegen der Corona-Krise auf den Jugendkreis, die Alltagsgespräche und das "Kellerbistro" verzichten. Allerdings steht Tischer mit den Teenies online in Verbindung.

Nebenbei gibt er noch Religionsunterricht

Vor zehn Jahren kam der gelernte Fachinformatiker nach Zivildienst und anschließender Stippvisite im Jugendzentrum "Logo" in Herrenberg nach Pfalzgrafenweiler. Während er in seiner alten Heimat in die ehrenamtliche Jugendarbeit im offenen Treff "reinrutschte" und in dieser Zeit dort die Gruppe "Jesus Freaks" mitgegründet hat, übernahm er 2010 den hauptamtlichen Job als Jugendreferent, der zunächst mit lediglich als 50-Prozent-Kraft durch die evangelische Kirchengemeinde Pfalzgrafenweiler ausgeschrieben war. Zu seiner Überraschung wurden ihm dann vertraglich sogar 75 Prozent Stellenanteil angeboten. Zwischenzeitlich nimmt seine Tätigkeit durch Religionsunterricht am Schulzentrum sowie die Betreuung des Bubenjungscharlagers beim Evangelischen Jugendwerk, Bezirk Freudenstadt, insgesamt 100 Prozent ein und das freut ihn.

Zunächst absolvierte er ein einjähriges Praktikum in Heidelsheim, bevor er die vierjährige evangelische Missionsschule in Weissach im Tal besuchte und mit dem Kirchenberuf des Predigers abschloss. Berufsbegleitend machte er eine zweijährige Aufbauausbildung als Diakon auf der Karlshöhe Ludwigsburg. Anschließend folgte das Anerkennungsjahr und zeitgleich die religionspädagogische Ausbildung. Sie gibt ihm das Rüstzeug, um jeweils zwei Wochenstunden eine dritte Klasse bis zum Ende der Grundschule im Fach Religion zu unterrichten. Auf die vergangenen zehn Jahre blickt Jugendreferent Tischer gerne zurück. Zahlreiche schöne Momente und gemeinsame Aktionen begleiteten ihn bei seinem Tun. Diesbezüglich nennt er den Pfingstjugendtreff Aidlingen ebenso wie Fahrradtouren nach Horb oder das "Jesus House", das kurz vor der Corona-Krise mit rund 100 jugendlichen Teilnehmern stattgefunden hat. Wertvolle Momente entstehen immer wieder auch durch die Einzelgespräche, aber auch mit gemeinsamen Gebeten, beispielsweise mit Absolventen von sogenannten Sozialstunden. Er betonte auch, dass die Zusammenarbeit mit dem Vorstand der evangelischen Kirche sowie den Pfarrern Christian Günther und Ralf Keimig und seinem Vorgänger Frank Ritthaler immer gut verläuft und er auch seitens des Kirchenrats unterstützt wird. Zu seinem Dienstauftrag gehört neben der offenen Jugendarbeit auch die Konfirmandenarbeit und die Organisation von Veranstaltungen in Absprache mit dem Jugendvorstand.

Jobwechsel ist noch Zukunftsmusik

Tischer bezeichnet sich selbst als offenen und kreativen Menschen, der gerne auch mal etwas Neues ausprobiert und in der freien Zeit manchmal mit dem Fahrrad unterwegs ist. Sein jetziger Beruf war einst sein Hobby und sein ehemaliger Beruf als ausgebildeter Fachinformatiker ist zum Hobby geworden. Gerne hilft er bei Computerproblemen.

Angesprochen auf Pläne für die Zukunft, sagte Simon Tischer, dass zehn Jahre eine lange Zeit sind und er sich nach wie vor bei seiner Arbeit pudelwohl fühle. Falls er allerdings aufgrund seines Alters irgendwann keinen Zugang mehr zu den Jugendlichen haben sollte, könnte er sich auch zu gegebener Zeit einen Jobwechsel vorstellen. "Aber das ist im Augenblick noch Zukunftsmusik", so Tischer.