In der Festhalle stiegen Wärmeenergie- und Stromverbrauch, der Wasserverbrauch ging zurück. Foto: Gästeinformation Pfalzgrafenweiler Foto: Schwarzwälder Bote

Premiere: Erster Energiebericht zeigt Gesamtbedarf an Wasser, Wärme und Strom in kommunalen Gebäuden

Ein jährlicher Energiebericht der Gemeindeverwaltung Pfalzgrafenweiler soll Schwachstellen in der Gebäudesubstanz, beim Nutzerverhalten oder Energieeinkauf aufdecken. Daneben dient er zur Erarbeitung von Dringlichkeitsstufen für mögliche Sanierungskonzepte und deren Vereinfachung.

Pfalzgrafenweiler. Im Zuge der Zertifizierung mit dem European Energy Award muss die Gemeinde ihren Energiebedarf jährlich auflisten und im Vergleich von drei Jahren eine Gegenüberstellung zeigen. Erstmals wurden jetzt für 2017 die Jahre ab 2015 zusammengefasst. Der Inhalt umfasst 27 der wichtigsten kommunalen Gebäude, zwei Kläranlagen und das öffentliche Straßenbeleuchtungsnetz.

Patrick Schenkenberger von der Verwaltung stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Energiebericht 2017 in Auszügen vor. Darin findet auch die Umstellung auf LED bei der Straßenbeleuchtung ihren Niederschlag. Mittlerweile, so Schenkenberger, seien mehr als 50 Prozent der 1277 Straßenlaternen in der Gesamtgemeinde umgestellt, wobei sich diese Zahl stetig erhöhe. Die Einsparungen seien bereits deutlich spürbar.

In den städtischen Liegenschaften beziehungsweise Einrichtungen wie Altes Schulhaus, Festhalle, Hallenbad, Rathäuser, Kindergärten und Sporthalle wurden im Jahr 2017 insgesamt 413 280 Euro für Wärme, Strom und Wasser ausgegeben. 2015 waren die Ausgaben etwa gleich hoch, 2016 lagen sie um rund 20 000 Euro höher. Eine CO2-Analyse kam zu dem Ergebnis, dass im untersuchten Zeitraum der vergangenen drei Jahre kein signifikanter Rückgang der CO2-Emissionen durch die Bewirtschaftung der Gebäude und Einrichtungen festzustellen war.

Im Bericht ist unter der Überschrift "Einzelanalysen der kommunalen Gebäude" zu lesen, dass diese teilweise ein hohes Energie-Einsparpotenzial bergen. Am Beispiel Festhalle wird deutlich, dass trotz gestiegenen Wärmeenergieverbrauchs die Kosten dafür zurückgingen, während der Stromverbrauch wegen gestiegener Veranstaltungszahlen nach oben tendiert. Der Wasserverbrauch war 2017 geringer als in den beiden Jahren davor, was sich auch auf die Kosten auswirkt.

Der Stromverbrauch ist bei der Straßenbeleuchtung ebenso rückläufig wie die Kosten. 2017 lagen sie bei 39 221 Euro. 2015 waren es noch 471 36 Euro. Schenkenberger geht davon aus, dass dieser Betrag bis Ende 2018 die 30 000-Euro-Marke erreichte.

Künftig früher und mit Referenzzahlen

Im Anhang des Energieberichts sind die Preisentwicklung der einzelnen Energieträger und die Kosten für Wasser tabellarisch aufgelistet. Daraus wird deutlich, dass sich Energieeinsparungen aufgrund gestiegener Preise, etwa bei Heizöl oder Strom, nicht unbedingt günstig auf die Gesamtkosten auswirken.

Gemeinderat Hein Gall (CDU) wünscht sich künftig eine frühere Vorlage des Energieberichts, was laut Schenkenberger bei der erstmaligen Erstellung mit insgesamt drei Vergleichsjahren nicht realisierbar war. Künftig gehe es schneller. Gall erkundigte sich auch nach den Einsparungen durch Wechsel auf LED. Hier, so Schenkenberger, sei eine Amortisation nach spätestens 20 Jahren erreicht, oft auch schon nach acht Jahren.

Oliver Döttling (FWV) interessierte, wie viel investiert werden müsse, damit die Kurve nach unten gehe. Die Verwaltung schalte "sehr wohl das Hirn ein", merkte Bürgermeister Bischoff an, um gesetzliche Verpflichtungen umzusetzen und dabei auch noch lohnende finanzielle Förderungen zu bekommen.

Roland Mäder (FWV) wünschte vergleichende Referenzzahlen, also Wärmebedarfszahlen pro Gebäude. Diese sollen, so Bischoff, im nächsten Energiebericht enthalten sein. Er wies außerdem darauf hin, dass der gesamte Bericht auf den Internetseiten der Gemeinde veröffentlicht wird.