Doris Sannert und Armin Pioch gedachten am Gedenkstein der beim Flugzeugabsturz am 11. August 1955 getöteten US-Soldaten in Edelweiler und Grömbach. Foto: Marx Foto: Schwarzwälder-Bote

Erinnerung: Gottesdienst für 66 im Jahr 1955 verunglückte US-Soldaten fällt wegen Sicherheitsbedenken aus

Am 11. August 1955 kamen 66 US-Soldaten bei einem Flugzeugabsturz in Edelweiler und Grömbach ums Leben. Am 61. Jahrestag gedachten Grömbachs Bürgermeister Armin Pioch und Doris Sannert, Ortsvorsteherin von Edelweiler, der Opfer.

Pfalzgrafenweiler-Edelweiler/Grömbach. Der 11. August 1955 ist ein Donnerstag. Insgesamt neun amerikanische Truppentransportflugzeuge vom Typ C119 gehen an diesem Tag auf dem Flughafen Frankfurt an den Start, um an einer Verladeübung teilzunehmen. Vor ihrem Weiterflug über den Schwarzwald legen die Maschinen auf dem Militärflughafen in Stuttgart-Echterdingen eine Zwischenlandung ein. Um 14.15 Uhr heben sie erneut ab.

Im Dreierverband erreichen sie gegen 14.30 Uhr den Luftraum über Pfalzgrafenweiler, als der außen fliegende Truppentransporter plötzlich die mittlere Maschine rammt und bei ihr daraufhin eine Tragfläche abbricht. Die Maschine kracht auf die "Edelwiese" bei Edelweiler und geht sofort in Flammen auf. Für die Besatzung und die Soldaten gibt es keine Rettung. Alle 44 sind sofort tot. Das zweite Flugzeug explodiert noch in der Luft. Einzelne Teile schlagen im Grömbacher Wald auf. Auch hier gibt es keine Überlebenden.

50 Jahre nach dem Absturz der Militärmaschinen wurde der toten Soldaten erstmals mit einem Feldgottesdienst an der Absturzstelle in Edelweiler gedacht. Seit dieser Zeit erinnert hier ein Findling an die verunglückten Soldaten. Das amerikanische Militär hat eine bronzene Tafel angebracht, auf der die Namen aller beim Flugzeugabsturz Getöteten zu lesen sind. Denn die zweite Absturzstelle in Grömbach, bei der weitere 22 US-Militärs ihr Leben ließen, liegt in unwegsamem Gelände mitten im Wald. An sie erinnert an der Straße zwischen Grömbach und Kälberbronn ein zweiter Findling. Nach der ersten Gedenkfeier kamen jedes Jahr zahlreiche Vertreter der U.S. Army Garrison Stuttgart, um gemeinsam mit den Einwohnern aus Edelweiler und Grömbach, mit Zeitzeugen und Gästen aus den umliegenden Gemeinden sowie Vertretern von Kirchen, Behörden und aus der Politik der toten amerikanischen Soldaten zu gedenken, die im Dienst für die Friedenssicherung ihr Leben ließen. Zuletzt war das 2015 – genau 60 Jahre nach dem Flugzeugabsturz – der Fall. Aus Sicherheitsgründen haben sich Armin Pioch und Doris Sannert nun dazu entschieden, nur noch alle fünf Jahre zu einem Gedenkgottesdienst nach Edelweiler einzuladen.

"Es ist zwar schade, dass es dieses Jahr keine Gedenkfeier geben wird, doch angesichts der momentanen Situation ist es besser so", erklärt der Grömbacher Bürgermeister, für den es der erste Gedenkgottesdienst gewesen wäre. Diese Aussage kann Doris Sannert, die die Jubiläumsfeier im vergangenen Jahr organisiert hat, nur unterstreichen. Schließlich finde die Gedenkfeier stets auf offenem Feld und streng nach amerikanischem Protokoll statt. "Da ist es schwierig, die Sicherheit der vielen Gäste zu garantieren", weiß sie.