Bundestagsabgeordneter Hans Joachim Fuchtel (Vierter von links) mit (von links) Dirk Büscher, Direktor des Regionalverbands Nordschwarzwald, Dietmar Lust von der Mahnwache Freudenstadt, Schultes Dieter Bischoff, Siegfried Neub, Geschäftsführer Bioenergie Pfalzgrafenweiler, und Klaus Beichel. Foto: Klein-Wiele

CDU-Politiker besucht im Rahmen seiner Energietour Pfalzgrafenweiler. Einzelprojekte sollen verknüpft werden.

Pfalzgrafenweiler - Mit neuen, gut durchdachten Fernwärmesystemen, aber auch durch Biomasse kann Energie umweltfreundlich und wirtschaftlich erzeugt werden. Dies wurde dem CDU-Politiker Hans-Joachim Fuchtel auf seiner Energie-Tour in Pfalzgrafenweiler in der Praxis präsentiert. "Im Nordschwarzwald gibt es bereits viele Einzelaktivitäten", resümierte der Parlamentarische Staatssekretär. "Die Kräfte müssen vernetzt und gebündelt werden, damit für weitere Projekte Synergieeffekte entstehen können."

Der "Energie-Effizienz-Tisch" der IHK Nordschwarzwald habe sichtbare Erfolge gebracht. Fuchtel warb bei Bürgermeister Dieter Bischoff dafür, dass sich Kommunen wie Pfalzgrafenweiler entweder mit ihren Erfahrungen in den Energie-Effizienz-Tisch der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald einbringen oder einen eigenen Tisch eröffnen. "Ersteres halte ich für geeigneter", bekannte Fuchtel, "damit es zwischen Wirtschaft und Kommunen zu einem direkten Erfahrungsaustausch kommt und Umsetzungsphasen die Dynamik wirtschaftlicher Prozesse erhalten."

Angesichts der Herausforderungen der Energiewende habe man keine Zeit zu verlieren, so Fuchtel. Pfalzgrafenweilers Bürgermeister Dieter Bischoff und Hans-Joachim Fuchtel waren sich einig, dass die Akzeptanz regenerativer Energien in erster Linie eine Frage des Bewusstseinswandels sei, der aktiv begleitet werden müsse.

In Pfalzgrafenweiler versorgen zwei regionale Blockheizkraftwerke Haushalte mit Wärme und speisen Strom ins Netz ein. Die positive Schadstoffbilanz: 3500 Tonnen weniger Staubbelastung und eine CO2-Reduzierung um 4000 Tonnen pro Jahr. Pfalzgrafenweiler trage damit dazu bei, die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung umzusetzen, so Fuchtel. Außerdem meinte er, dass die Wertschöpfung der Erzeugung von regenerativer Energien, die regional stattfindet, auch in der Region bleiben sollte.

Bürgermeister Dieter Bischoff berichtete, dass bislang 500 Bürger 1000 Anteile bei der Weiler Wärme gezeichnet haben, die ihre Heizenergie von der Bioenergie Pfalzgrafenweiler bezieht. Bei allem Erfolg verschwieg Vorstand Heinz Weiß aber nicht, dass anfangs viele Bürger Bedenken gegen das Heizen mit Restholz angemeldet hatten und die Banken alles andere als freizügig bei der Bewilligung von Krediten gewesen seien.

Fuchtel besuchte auf seiner Energietour in Pfalzgrafenweiler die Weiler Wärme, die zwischenzeitlich gewinnbringend ein zehn Kilometer langes Leitungsnetz betreibt. Auch bei der Bioenergie Pfalzgrafenweiler schaute der Politiker vorbei, ebenso wie bei dem Bauer Eberhard Braun, der Biomasse in Energie umwandelt. 100 Milchkühe liefern ihm dafür die Biomasse. Letzte Station war die Kläranlage des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal. Aus Klärschlamm wird dort das Heizmaterial für zwei Blockheizkraftwerke gewonnen.