Heiße Bowle gegen triefende Nasen. Nikolaus kommt mit der Pferdekutsche.
Pfalzgrafenweiler - Eisige Kälte, Schnee und wärmende Getränke: Der Weilermer Weihnachtsmarkt war auch in diesem Jahr wieder ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt
Der Winter hatte rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt in Pfalzgrafenweiler sein weißes Kleid angezogen. Die Marktbesucher wärmten sich bei heißen Getränken auf, während die Kinder dem Weihnachtsmann auf seinem Schlitten entgegenfieberten.
Familien basteln und stricken halbes Jahr lang
In seiner 32. Auflage des Markts präsentierten sich rund um den Marktplatz von Pfalzgrafenweiler wieder rund 30 weihnachtlich geschmückte Hütten beim großen Weihnachtsbaum, nicht nur mit kulinarischen Angeboten. Wer auf der Suche nach kunsthandwerklichen Weihnachtsgeschenken war, konnte fündig werden. Aber auch Weihnachtsschmuck, Handarbeiten, Honigspezialitäten und Bienenwachsartikel wurden angeboten.
Die Familien Haas und Steeb hatten ein halbes Jahr lang gebastelt, gestrickt und vorbereitet, um mit ihren Handarbeiten, selbst gemachten Marmeladen, Weihnachtskarten und weiteren kleinen liebevoll hergestellten Geschenkartikel einen Erlös für eine Klassenfahrt zu erzielen.
Für die Jüngsten unter den Marktbesuchern ist es immer wieder ein aufregendes Erlebnis, wenn kurz nach 16 Uhr der Nikolaus auf seinem pferdegezogenen Schlitten ankommt. Zur Einstimmung auf dieses Ereignis spielte eine Bläserklasse der Grundschule Weihnachtslieder.
Dann war es endlich soweit, eine große Kinderschar mit ihren Eltern hatte sich vor dem Musikzelt versammelt, und der Mann im roten Gewand mit dem weißen Bart und einem Sack voller Geschenke stieg von seinem Schlitten und begrüßte die Kinder, die mit großen und leuchtenden Augen warteten. Er schüttelte kleine Kinderhände, fragte die Mädchen und Buben nach ihrem Namen und wollte wissen, was sie dem Nikolaus mitgebracht haben.
Johanna, die schon in die Grundschule geht, hatte ihm eine Weihnachtskarte geschrieben. Ein anderes Mädchen sagte ein Gedicht auf. Gemeinsam mit dem Nikolaus sangen alle, auch die Eltern, "Lasst uns froh und munter sein". Anschließend verteilte der Nikolaus kleine Geschenke an die Kinder.
Auch Bürgermeister Dieter Bischoff mischte sich unter die Besucherschar auf dem gemütlichen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Der Budenbetrieb findet traditionell am Samstag vor dem 1. Advent statt und hat sich zu einem beliebten kulturellen Treffpunkt für die gesamte Einwohnerschaft entwickelt.
Die Besucher waren warm eingepackt mit Mützen, Schals und dicken Handschuhen. Und wem es doch zu kalt wurde, der hatte auf dem gesamten Marktplatz eine große Auswahl an heißen Getränken in Weihnachtstassen, an denen sich die Hände wärmen ließen.
Ein Duftmix von Schupfnudeln und Käsespätzle, aber auch gebratenen Würsten, Döner oder Pommes lag über dem Platz. Die Royal Rangers hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen und servierten Piardinas, hergestellt aus einem Hefeteig mit Butter und Schmalz, der nicht nur in einer herzhaften Variante mit Schinkenwürfeln großen Zulauf hatte. Wer es lieber süß mochte, für den gab es außerdem am selben Stand Stabwaffeln mit Schokosoße oder mit Puderzucker bestäubt.
Während nebenan Gelegenheit war, beim Kerzenziehen zuzuschauen und mitzumachen, hielten die Kinder Stockbrote ins offene Feuer. Heiße Getränke waren an diesem kalten Markttag und -abend der Renner. Neben Punsch oder Feuerzangenbowle beim HGV sowie rotem und weißem Glühwein am Stand des Fußballvereins "Phoenix" 1926, tischte der Ski- und Snowboard-Club wieder ein aus dem Skiurlaub in Südtirol mitgebrachtes Trendgetränk auf, das aus warmem Eierlikör, Milch und Sahnehäubchen bestand.
Am späten Nachmittag musizierten die Dritt- und Viertklässler der Bläserklasse der Grundschule sowie der Akkordeonspielring. Beide unterhielten mit ihren Weihnachtsliedvorträgen die zahlreichen Besucher auf dem Marktplatz. Und wem es zu späterer Stunde noch nicht zu kalt geworden war, der erfreute sich am Weihnachtsjazz der Formation "Black & White", die Weihnachtsklassiker spielte.
