Das Schulzentrum in Pfalzgrafenweiler war Thema bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Fotos: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schulleiter von Realschule und Grund- und Werkreale berichten dem Gemeinderat

Realschulleiterin Angela Zepf und Konrektor Marco Held sowie Grund- und Werkrealschulleiter Lars Waffenschmidt informierten den Gemeinderat Pfalzgrafenweiler in dessen jüngster Sitzung über Neuerungen, Schülerzahlen und Veränderungen im Bildungssystem.

Pfalzgrafenweiler. Alljährlich im Januar präsentieren die Schulleiter des Schulzentrums Pfalzgrafenweiler dem Gremium die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten ihrer Bildungseinrichtungen. Mit 417 Schülern in 18 Klassen, unterrichtet von 29 Lehrern, weist die Grund- und Werkrealschule einen Höchststand auf. 189 davon sind Mädchen, 228 sind Jungen.

Konrektorin Schatz hatte zum 1. Oktober 2017 ihr Amt niedergelegt, eine Nachbesetzung der Stelle soll bis spätestens August erfolgen. Rektor Lars Waffenschmidt berichtete über die erfolgreiche Umstellung der Zeitstruktur auf ein Doppelstundenmodell mit zwei großen Pausen. Durch den Wegfall der Fünf-Minuten-Pausen wurde mehr Ruhe erreicht und der neue Tagesablauf brachte mehr Bewegungsphasen für die Schüler mit sich. Seitens der Lehrer wird der neue Zeitplan als Erfolg verbucht.

Die Grundschule belegte bei der Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb "Wir tun was für Bienen" einen zweiten Platz und durfte sich über eine Geld- und Sachspende von 480 Euro freuen.

Im vergangenen Oktober hat die Hector-Academie der Gutermann-Grundschule Horb ihren Betrieb an der Grundschule Pfalzgrafenweiler aufgenommen und bietet seitdem als Außenstelle drei Kurse an. Begabte Schüler können die Kurse "English Conversation", "Konstruieren mit Fischer-Technik" und "Naturphänomenen auf der Spur" belegen.

Hort ist die bessere Alternative

Dankbar gegenüber dem Gemeinderat äußerte sich Waffenschmidt über die Einrichtung eines Horts am Schulzentrum, der als bessere Lösung im Vergleich zu einer Ganztagsschule angesehen werde, da er auch für eine Betreuung in den Ferienzeiten geöffnet ist.

Im Fokus der Schulleitung und der Lehrkräfte steht für das Kalenderjahr 2018 die Schulentwicklung. Besprochen und beschlossen werden soll die künftige Ausrichtung am Pädagogischen Tag am 9. April. Neu ist die Einrichtung eines Jugendorchesters, das dienstags um 17 Uhr mit einem Dirigenten proben wird. Auch Schlagzeuger und Gitarristen sind neben den Schülern der Bläserklasse vier willkommen.

Der Englischunterricht in den Stufen eins und zwei wird wegfallen und künftig erst ab der dritten Klasse stattfinden. Für Waffenschmidt ist es ein dringendes Muss, einen Schulwegeplan zu erstellen. An einer dazu erfolgten Umfrage hätten insgesamt 144 Personen teilgenommen.

Die Berufswegeplanung an der Werkrealschule wurde mit dem "BoriS-Berufswahlsiegel Baden-Württemberg" ausgezeichnet. Sie befähigt die Schüler in einem langfristigen Prozess zu einer interessenbezogenen und verantwortungsbewussten Berufsentscheidung. Die Einrichtung einer "Schülerfirma" ist in Kürze angedacht. Im kommenden Schuljahr soll eine neue fünfte Klasse eingerichtet werden. Für die Klassen fünf bis neun ist Informatik-Unterricht vorgesehen.

Die Lesekompetenz der Schüler soll ebenfalls gestärkt werden. Über das Schulprofil kann man sich am Donnerstag, 8. März, im Musiksaal informieren. Für den 15. September plant Waffenschmidt mit seinem Kollegium ein Schulfest. Außerdem kämpft er seit zwei Jahren für ein Schullogo.

Bürgermeister Dieter Bischoff dankte Rektor Waffenschmidt für den lebendigen Bericht und sein großes Engagement.

Seit 2013 haben alle Schüler bestanden

Für Rektorin Angela Zepf läuft das letzte Schuljahr. Sie verlässt die Realschule und wechselt in den Ruhestand. Ihren Bericht vor dem Gemeinderat präsentierte sie gemeinsam mit Konrektor Marco Held, der seit Schuljahresbeginn ihr Stellvertreter ist. Die Realschule wird von 293 Schülern besucht, die in 14 Klassen von 24 Lehrern unterrichtet werden. Neben einer Dreizügigkeit in den Klassen sieben und neun, ist die Realschule ansonsten zweizügig. Stolz ist man darauf, dass seit 2013 alle Schüler die Abschlussprüfung bestanden haben.

2016 erhielt die Realschule das BoriS-Berufswahlsiegel im Rahmen einer erneuten Zertifizierung für weitere fünf Jahre. Mit mehreren Firmen kooperiert die Bildungseinrichtung und veranstaltet jährlich einen Infotag zur Berufsfindung mit Betriebsbesichtigungen, Bewerbertrainings und Praktikumsangeboten.

In diesem Schuljahr entwickelt die Schule ein Konzept für Veranstaltungen, die außerhalb des Unterrichts stattfinden, schreibt das Beratungskonzept für die Klassenstufen sieben und acht fort und überarbeitet ihr Leitbild, insbesondere unter dem Aspekt der Berufsorientierung.

Bürgermeister Bischoff sah die Realschule als zukunftsfähig aufgestellt, nicht zuletzt durch die Zertifizierung und die Kooperationspartner im Bereich Berufsorientierung, auch für soziale Berufe. Für ihn hat die Ausstattung der EDV-Räume Vorrang, auch wenn die Förderung seitens des Landes noch ungewiss ist.

Zepf berichtete, dass ihr Haus im Bereich Digitalisierung gut versorgt sei. Die Realschule bietet bereits im dritten Jahr für die neunten und zehnten Klasse eine Knigge-AG an, die mit einem festlichen Abend in einem erstklassigen Hotel in Baiersbronn abschließt und Benimmregeln für Alltag und Beruf vermittelt.

Alle zwei Jahre findet im Sommer einen Abend lang "Musik trifft Kunst" in der Festhalle statt. Dabei werden musikalische und künstlerische Beiträge präsentiert. Im Kunstunterricht entstandene Werke werden bei einer Vernissage gezeigt.

Im Schulzentrum arbeiten Schulleitungen und Kollegium harmonisch miteinander, auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pfalzgrafenweiler als Schulträger werde von allen Seiten als konstruktiv und vertrauensvoll gesehen.