Trotz Regens fanden sich viele Besucher am Tag des offenen Denkmals den Weg am Bösinger Wasserhäusle ein. Zelte boten ihnen Schutz. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Denkmaltag: Führungen, Musik und Entenrennen locken zahlreiche Besucher zum Bösinger Wasserhäusle

Lediglich einmal in fünf Jahren laden der Ortschaftsrat und die Kirchengemeinde von Bösingen zu einem Fest am Bösinger Wasserhäusle an. Anlass ist der Tag des offenen Denkmals, der diesmal unter der Überschrift "Moderne Umbrüche in Kunst und Architektur" stand.

Pfalzgrafenweiler-Bösingen. Getrübt von den weniger idealen Wetterbedingungen, fiel der Ansturm auf das Wasserhäuslefest diesmal zwar etwas geringer aus als in der Vergangenheit, die Verantwortlichen waren aber dennoch sehr zufrieden.

Das Fest rund um das denkmalgeschützte Bauwerk inmitten des Bösinger Walds ist für die Veranstalter jedes Mal ein Kraftakt, der sich nur durch das große ehrenamtliche Engagement des 15-köpfigen Wasserhäusle-Teams in Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat stemmen lässt. Für einen Tag muss das gesamte Bewirtungszubehör zum denkmalgeschützten Gebäude im Wald gebracht und dort aufgebaut werden. Diesmal hatten die Organisatoren vorsorglich auch ein Zelt aufgestellt und waren damit in Anbetracht des einsetzenden Regens gut beraten.

Das Fest wurde mit einem Gottesdienst eröffnet. Pfarrer Christoph Günther rückte in seiner Predigt das Thema Wasser als Lebensgrundlage, aber auch als zerstörerische Kraft ins Bewusstsein. Im Laufe des Wasserhäusle-Fests hatten die Besucher Gelegenheit, an mehreren Führungen durch das denkmalgeschützte Gebäude rund um die Bösinger Quelle mit Friedhard Walz teilzunehmen. Im Wasserwärterstüble wurde der Film "100 Jahre Bösinger Wasserversorgung" vorgeführt. Das Wasserrad und die funktionierende Pumpe konnten ebenfalls bestaunt werden. Zahlreiche Fotos im Gebäudeinneren zeigen die aufwändigen Restaurierungen und auch die Baupläne aus dem 19. Jahrhundert.

Spaß beim Entenrennen

Bewirtet wurden die Gäste auf dem üppig mit Sonnenblumen dekoriertem Gelände mit Jägerbraten und Spätzle sowie Kaffee und Kuchen. Für die Kinder gab es am Nachmittag – trotz Regens – ein Entenrennen auf der Waldach.

Ortsvorsteher Adolf Gärtner war es wichtig, die 1894 eingeweihte Wasserversorgung, die bis zur Stilllegung im Jahr 1991 alle Bösinger Haushalte versorgte, in den Fokus zu rücken. 1994 sollte auf Wunsch des Gemeinderats die Anlage abgerissen werden, was aber glücklicherweise verhindert worden sei, so Gärtner. 1994 feierte man das 100-jährige Bestehen und im Jahr 1999 erstmals ein Wasserhäusle-Fest.

Seit dem Jahr 2000 steht die gesamte, in vielen Arbeitsstunden mit viel Liebe zum Detail wieder hergerichtete Anlage unter Denkmalschutz. Laut Gärtner ist sie eine Attraktion auf dem Vier-Burgen-Weg, ein beliebtes Wanderziel und geschätztes Motiv für Hochzeitsfotos.