Das ehemalige Schulhaus in Edelweiler soll zu einer Gemeinschaftseinrichtung werden. Foto: Stadler

Architekt stellt Pläne für denkmalgeschütztes Gebäude in Edelweiler dem Gemeinderat vor.

Pfalzgrafenweiler - Nachdem Pfalzgrafenweiler Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) geworden und eine 50-Prozent-Förderung möglich ist, soll das ehemalige Schulhaus in Edelweiler bis 2022 als Gemeinschaftseinrichtung mit zwei Wohnungen ausgebaut werden.

Architekt Karl-Helmut Röttgen erläuterte dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung die Sanierungspläne. Das um 1860 gebaute, denkmalgeschützte und ortsbildprägende ehemalige Schulhaus in Edelweiler soll künftig als Gemeinschaftseinrichtung von Kirche, Ortschaftsrat, Feuerwehr und Bürgern genutzt werden.

Nach den Plänen bleibt der Saal im Erdgeschoss bestehen und wird behindertengerecht gestaltet. Dort soll künftig auch der Ortschaftsrat tagen. Von der Diele aus zugänglich, wird eine kleine Küchenzeile eingerichtet, die bei Veranstaltungen die Bewirtung ermöglicht. Die Sanitäranlagen werden behindertengerecht ausgebaut. Außerdem entsteht ein Büroraum für den Ortsvorsteher – beziehungsweise die Ortsvorsteherin – mit Registratur.

Kosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro

Nach abgeschlossener Sanierung wird die Ortschaftsverwaltung vom Rathaus ins ehemalige Schulhaus umziehen. Die Gemeinde beabsichtigt, das Rathaus zu verkaufen. Im Obergeschoss sind zwei Mieteinheiten mit Wohnungsgrößen von 65 und 53 Quadratmetern geplant. Die Kosten liegen laut Schätzung des Architekten inklusive Mehrwertsteuer bei rund 600.000 Euro.

Die Gemeinde kann einen Förderantrag stellen. Die zuwendungsfähigen Nettokosten werden über das ELR-Programm mit 50 Prozent bezuschusst, die Wohnbaumaßnahme wird voraussichtlich mit maximal 15 Prozent gefördert. Die Gemeinde muss deshalb zwei getrennte Zuschussanträge stellen und die Kosten für Gemeinschaftseinrichtung und Wohnungen getrennt voneinander berechnen.

Röttgen ging im Detail auf die Sanierungspläne ein. Demnach soll das ehemalige Schulhaus außen einen neuen Anstrich bekommen. Die Holzfensterläden und die alte Haustür werden aufgearbeitet, ebenso die Gewänder aus Sandstein. Die Holzfenster mit Sprossen werden, wo nötig, ersetzt. Der Schindelschirm am Giebel wird gestrichen. Am Sandsteinsockel zieht Feuchtigkeit ins Gebäude, weshalb dieser freigelegt, mit einer Drainage ausgestattet und abgedichtet wird. Das aus Wellzement bestehende Dach des Nebengebäudes muss erneuert werden.

Im Gebäudeinneren wird die Treppe erhalten. Das Erdgeschoss soll eine Fußbodenheizung bekommen, die Wände werden gedämmt, außerdem wird die Haustechnik erneuert. Eine Versorgung mit Fernwärme durch die Weiler Wärme ist angestrebt.

Bürgermeister Dieter Bischoff ergänzte, dass die gesamten Arbeiten bis zum Jahr 2022 umgesetzt werden sollen. Zunächst soll die Planung ausgearbeitet werden. Annabell Töpler vom Bauamt erklärte auf Anfrage aus dem Gemeinderat, dass im Falle eines Förderantrags mit Zusage im Frühjahr 2019 der Baubeginn spätestens im Herbst 2019 erfolgen müsste. Bürgermeister Bischoff hält einen Baubeginn im Jahr 2020 für realistisch. Die Mittel würden für 2019 noch nicht in den Haushaltsplan eingestellt.

Der Gemeinderat stimmte dem Fortführen der Planungen auf der Basis der vorgestellten Pläne einstimmig zu.