Die Dorfgemeinschaft will die Ruine Mandelberg wieder beleben. Dazu gibt es Ende Mai ein Treffen. Foto: Gemeindeverwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Bösinger Verein plant viele Aktivitäten

Bei der ersten Hauptversammlung seit Gründung der Bösinger Dorfgemeinschaft standen die bisherigen Aktivitäten der einzelnen Teams ebenso auf der Agenda wie die künftigen Pläne zur Bereicherung der Gemeinschaft.

Pfalzgrafenweiler-Bösingen. Vorsitzender Matthias Kaiser freute sich über die große Zahl der Teilnehmer bei der ersten Hauptversammlung des gleichzeitig ältesten und jüngsten Vereins in Bösingen. Durch die Umbenennung des 1908 gegründeten Gesangsvereins in Bösinger Dorfgemeinschaft war die Versammlungspremiere gleichzeitig die 111. Hauptversammlung.

Mit aktuell 74 Mitgliedern hat sich die Zahl seit der Umwandlung um 40 erhöht, worauf der gesamte Verein stolz ist. Mit der Weiterführung des bisherigen Gesangsvereins stehen das Beleben und die Attraktivitätssteigerung der Bösinger Dorfgemeinschaft im Vordergrund der Vereinsziele. Kaiser sieht auch für Neubürger eine gute Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, sich einzubringen und Gemeinschaft zu erleben.

Bereits im vergangenen Jahr wurden bei der Gründungsversammlung vier Sparten gebildet: Backhausteam, Sportteam, Mandelbergteam und Gesangverein. Dann nahm es Monate in Anspruch, um den umgewandelten Verein im Vereinsregister beim Amtsgericht Stuttgart eintragen zu lassen. Inzwischen wurde laut Kaiser im Dachgeschoss des Rathauses ein Raum für den Verein eingerichtet. Die Bühne des Backhauses werde als Lager genutzt, am Logo des Vereins werde noch gefeilt.

Schriftführerin Heide Mast blickte auf das vergangene Jahr zurück, in dem es vier Ausschusssitzungen gab. Kassiererin Birgit Fischer ließ wissen, dass der Verein gut aufgestellt sei und auch weiterhin auf Mitgliedsbeiträge verzichte. Die Kassenprüfer Christiane Rix und Volker Koch bescheinigten eine ordnungsgemäße Kassenführung.

Aktivitäten des Backhausteams stoßen auf großes Interesse

Aus den Sparten berichtete zunächst Artur Woelke, dass unter der Federführung von Jutta Schlesinger die Ruine Mandelberg wieder belebt werden soll. Geplant ist in diesem Jahr eine etwa einstündige Wanderung mit sechs Suchstationen. Gestartet wird am Spielplatz, Ziel ist die Ruine, dazwischen gibt es Stempel an den entdeckten Stationen. In der Ruine wird die Gruppe "Nagaltuna Garbe" Lieder vortragen und das Lagerleben mit Schaukämpfen rund um Ritter, Prinzessinnen und Marktfrauen zeigen. Essensstände mit Unterstützung des Backhaus-Teams seien ebenfalls geplant. Ein erstes Treffen, bei dem noch Mitwirkende gesucht werden, findet am 26. Mai statt.

Die Sänger unter Spartenleiter Ernst Kaupp beabsichtigen, einen Projektchor in Leben zu rufen, mit dem sie beim Backhausfest am 30. Juni im morgendlichen Gottesdienst singen wollen. Maximal vier Singstunden im Vorfeld, jeden Dienstag im Juni, sind dafür geplant. Die Sänger wollen einmal im Jahr im Altersheim singen und proben für das "Singen unterm Weihnachtsbaum" am 14. Dezember beim Backhaus.

Stellvertretend für den pausierenden Eliano Rothfuss berichtete Verena Riedt aus der Sparte Sport über den zunächst geplanten Start mit Kindersport. "Dieser soll keine Konkurrenz zu den Vereinen werden", betonte Riedt. Angeboten werden in Form eines Workshops von 25. Juni bis 23. Juli "Bewegungsspiele mit und ohne Ball". Rothfuss will darüber hinaus ein Street-Soccer-Turnier organisieren.

Das Backhaus-Team, so Heide Stöhr, hatte einen leichten Start, da großes Interesse mit zahlreichen Ideen vorliege. Die angebotenen Backkurse seien sehr gut besucht, auch von Männern, Schulklassen und ganzen Familien. Beim "Heißen Ofen" wurden an fünf Terminen bisher 93 Brote gebacken. Wer will, kann auch an den kommenden Terminen, 8. Juni und 6. Juli, seinen fertigen Teig im Backhaus ausbacken lassen. Die nächsten Backkurse am 24. Mai und am 19. Juni (Männer-Kurs) sind fast ausgebucht. Das Backhausfest findet am 29. und 30. Juni statt.

Ortsvorsteher Adolf Gärtner betonte in seinem Grußwort, dass die Dorfgemeinschaft einen beeindruckenden Start hingelegt habe. Mit seinem Modellcharakter versetze der Verein auch ihn in Jubelstimmung, da das Konzept die "Lösung für alles" sei. Er dankte dem gesamten Verein für die geleistete Pionierarbeit, vor allem durch die "Motoren" Matthias Kaiser und Werner Ziefle.

In der "Schindelstube" war der Holzofen angeheizt worden, und so genossen die Vereinsmitglieder am Ende ihrer Hauptversammlung Flammkuchen in geselliger Runde.