Die Kurve in der Bösinger Ziegelstraße aus Blickrichtung Mahdstraße.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsdurchfahrt: Verschwenkung der Ziegelstraße soll Wohnumfeld verbessern / Neue Kanäle und Leitungen

Mit der Sanierung der Ziegelstraße in Bösingen soll das Wohnumfeld aufgewertet werden. Dazu wird die Straße in der engen und dicht an den Häusern liegenden Kurve bei der Mahdstraße verschwenkt. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben bei einer Enthaltung zu.

Pfalzgrafenweiler. Bauingenieur Theo Gärtner vom Büro Gall und Gärtner stellte dem Gemeinderat die Pläne für die Sanierung der mitten durch Bösingen verlaufenden Ziegelstraße vor. Dort war im Jahr 2018 das Gebäude mit der Hausnummer 10 abgebrochen worden. Nun soll die Kurve übersichtlicher gestaltet werden. Dazu wandert die Straße drei Meter nach außen. Diese sogenannte Verschwenkung an der Engstelle bei der Mahdstraße wurde laut Gärtner im Vorfeld mit dem Straßenbauamt abgestimmt. Zudem sei mit dem Landkreis eine Kostenteilung vereinbart worden.

Infoveranstaltung für Anlieger geplant

Die Straßensanierung beinhaltet auch neue Kanal- und Wasserleitungen. Gärtner zufolge werden im Zug der Sanierung 200 laufende Meter neue Wasserleitung verlegt, vier neue Schächte gesetzt und die Hausanschlüsse bis zu den Wasseruhren erneuert. Die marode Kanalisation wird ebenfalls erneuert und auf 180 laufenden Metern tiefergelegt. Neue Schächte und Hausanschlüsse komplettieren die Kanalsanierung.

Von den Sanierungskosten in Höhe von 640 000 Euro entfallen 180 000 Euro auf den Kanalbau, 120 000 Euro auf die Wasserleitungen, 320 000 Euro auf den Straßenbau und 20 000 Euro auf die Straßenbeleuchtung. Aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) wurde ein Zuschuss von 104 400 Euro bereits bewilligt. Der Landkreis Freudenstadt übernimmt die Kosten für das Abfräsen der alten Fahrbahndecke und für die neue Asphaltdecke von 25 000 Euro. Im Zuge der Sanierung sollen auch Kabel für den Breitbandausbau mitverlegt werden.

Sobald es die Corona-Lage zulässt, soll es eine Informationsveranstaltung für die Anlieger geben. Gemeinderat Kurt Kirschenmann (SPD) wollte wissen, was mit dem übrigen Grundstück passiert. Laut dem Bauingenieur werden für die Sanierung von Straße und Gehweg 140 Quadratmeter verwendet, 160 bleiben der Gemeinde als Dorfplatz oder Grünfläche. Die restlichen 136 Quadratmeter könnten Anliegern zum Kauf angeboten werden. Alternativ, so Kirschenmann, seien auch Parkbuchten denkbar. Diese werden aus Sicht von Ratsmitglied Adolf Gärtner, Ortsvorsteher von Bösingen, aber nicht gebraucht.

Der Ortsvorsteher sieht durch die Sanierung eine deutliche Verbesserung, für die eine lange Vorlaufzeit benötigt worden sei. Das Projekt – als kompletter Neuausbau der Straße – ist laut Bürgermeister Dieter Bischoff fristgebunden. Die Auftragsvergabe müsse in diesem Jahr erfolgen, sagte er, was noch in der Ratssitzung bei einer Gegenstimme passierte. Die Bauarbeiten werden 2021 ausgeführt. Die Idee aus den 90er-Jahren, im Sanierungsbereich eine Bushaltestelle anzulegen, wurde nicht weiterverfolgt.