Über ein engagiertes Team in der Kläranlage Vörbach mit Gerd Gysau, Tobias Landenberger und Thomas Rauser freuen sich der Geschäftsführer und der Vorsitzende des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal, Reinhold Möhrle und Dieter Bischoff (von links). Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kläranlage Vörbach ist auf dem neuesten Stand der Technik / Engagiertes Team spart Kosten

Von Doris Sannert Pfalzgrafenweiler/Waldachtal. Vor 40 Jahren wurde die Kläranlage Vörbach in Betrieb genommen und seither immer wieder saniert, modernisiert und erweitert – zuletzt vor wenigen Wochen mit dem Einbau einer neuen Maschine zur Überschussschlammeindickung. Im Jahr 1997 investierte der Zweckverband Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal stolze 17 Millionen Mark in die Kläranlage Vörbach, die auf Gemarkung Waldachtal steht und auf 19 000 Einwohner ausgelegt ist. Elf Millionen Mark gab es damals als Zuschuss. Den Rest mussten die Gemeinden Pfalzgrafenweiler und Waldachtal tragen, denn in die Anlage fließen die Abwässer aus Pfalzgrafenweiler, Herzogsweiler, Durrweiler, Neu-Nuifra, Tumlingen, Lützenhardt, Hörschweiler und Cresbach.

Als nun die Maschine, die 17 Jahre lang für die Überschussschlammeindickung sorgte, defekt war, wandte sich Betriebsleiter Thomas Rauser an ein Unternehmen, das die Maschine reparieren sollte. Doch bei geschätzten Reparaturkosten von 15 000 Euro wurde dieser Gedanke schnell verworfen. "Das wäre nicht wirtschaftlich gewesen", erklärte Rauser, der daraufhin Angebote für den Kauf einer neuen Maschine einholte. 55 000 Euro hätte der Zweckverband samt Einbau dafür hinblättern müssen. Thomas Rauser machte sich zusammen mit Gerd Gysau und Tobias Landenberger an die Arbeit und baute die neue Maschine kurzerhand selbst ein. Dadurch fielen die Kosten am Ende um ganze 28 000 Euro niedriger aus. Dazu kommt, dass sich die Betriebskosten dank neuer Technik künftig um die Hälfte reduzieren lassen, und "der Schlamm dickt sich besser ein", freut sich der Betriebsleiter über den zusätzlichen Effekt. Denn um mit dem Klärschlamm im Faulturm Gas produzieren zu können, das die beiden kläranlageneigenen Blockheizkraftwerke antreibt, muss der Schlamm zunächst eingedickt werden.

Zur Entwässerung des Klärschlamms wird der Zweckverband in diesem Jahr weitere 350 000 Euro für eine sogenannte Schneckenpresse ausgeben. Für diese Investition wird mit einem Zuschuss von 70 Prozent gerechnet. Bislang musste die Entwässerung an eine Fremdfirma vergeben werden. Mit einer eigenen Schneckenpresse hoffen der Vorsitzende des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal, Dieter Bischoff, und dessen Geschäftsführer Reinhold Möhrle auf eine zusätzliche Einsparung bei den Betriebskosten.

"Die Kläranlage ist in einem Top-Zustand", betonte Bischoff beim Pressegespräch vor Ort. Zu verdanken sei dies dem bisherigen Betriebsleiter Hans Kienle und seinem Nachfolger Thomas Rauser. Dazu komme ein motiviertes und engagiertes Mitarbeiterteam, das, wie die jüngste Investition gezeigt habe, konstruktiv mitdenke und dem Verband und letztlich auch dem Gebührenzahler einige tausend Euro gespart habe, sagte Bischoff, der sich beim gesamten Team mit einem Geschenk bedankte.