Der Verein NUZ hat eine Petition zum Holcim-Zementwerk an Regierungspräsident Klaus Tappeser (links) übergeben. Foto: Majer

Der Dotternhausener Verein NUZ hat nun eine Petition zum Holcim-Zementwerk an den Tübinger Regierungsprädidenten Klaus Tappeser übergeben.

Dotternhausen/Tübingen - Der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) mit den Vorsitzenden Norbert Majer und Siegfried Rall haben in Tübingen eine Petition an Regierungspräsident Klaus Tappeser überreicht.

Gefordert wird, die Ausnahmegenehmigung für die gesetzlichen Grenzwertüberschreitungen beim Holcim-Zementwerk in Dotternhausen zurückzunehmen und die laufend gemessenen Abgasschadstoffinhalte der vergangenen fünf Jahre abzufragen, zu kontrollieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Was ist Stand der Technik?

Über die Frage, was Stand der Technik für eine umweltfreundliche Reinigung der Abgase im Zementwerk ist, gab es heftige Meinungsunterschiede.

Norbert Majer hielt dem Regierungspräsidenten vor, dass seit 2015 seitens des Umweltministeriums und aller Umweltfachausschüsse genaue Anweisungen vorlägen, die eindeutig SCR-Anlagen (Abgasreinigung mit Katalysatoren) als weiterentwickelte Abgasreinigungsanlagen einstuften, die auch von den Kosten her vertretbar seien. Weshalb diese Verwaltungsvorschrift vom Regierungspräsidium(RP) im Interesse des Klima- und Umweltschutzes nicht umgesetzt werde, bleibe ein Rätsel, wurde Tappeser vorgehalten.

Dem Klimaschutz verpflichtet

Das RP Tübingen halte dagegen weiter an der SNCR-Anlage im Werk fest, die durch ammoniakeinspritzung lediglich eine Stickoxidminerung leisten könne. Mehr als die Hälfte der deutschen Zementwerke hätten zwischenzeitlich die modernen Anlagen installiert.

Majer und Rall betonten, dass auch der RP dem rechtlichen und moralischen Klimaschutz und den kommenden Generationen verpflichtet sei.