An den Kassenhäuschen zur Balinger Gartenschau geht kein Weg vorbei – auch nicht für Balinger. Eine entsprechende Petition hat der Gemeinderat abgelehnt. Foto: Marschal

Auch Balinger müssen Eintritt zur Gartenschau, die am Freitag beginnt, bezahlen. Eine entsprechende Petition, die 1090 Menschen unterzeichnet haben, wurde vom Gemeinderat abschlägig beschieden.

1090 Menschen haben sich der Petition auf der Internetplattform open petition von Jochen Schulz angeschlossen: Der 32-Jährige sammelt seit März Unterschriften von Menschen, die wie er freien Eintritt für alle Balinger Bürger zur Gartenschau fordern. Seine Begründung: Während der Gartenschau, die am kommenden Freitag, 5. Mai, beginnt und bis 24. September dauert, werden viele öffentliche Flächen und Verkehrswege in Balingen nicht mehr ohne Ticket zugänglich sein. „Jeder Bürger hat ein Recht darauf, sich in der Natur und in ihrer Stadt frei zu bewegen,ohne hierfür Eintritt bezahlen zu müssen“, schreibt Schulz in der Online-Petition. Zudem wolle nicht jeder die Gartenschau besuchen oder könne sich das Eintrittsgeld leisten. Zudem trage der Bürger bereits als Steuerzahler zur Finanzierung des Grünprojekts bei.

Daueranlagen bleiben nach der Schau

Helmut Reitemann begründete in seiner letzten Gemeinderatssitzung als Oberbürgermeister den Vorschlag, die Petition abschlägig zu entscheiden, damit, dass lediglich 7,5 von 9000 Hektar der Gemarkungsfläche Balingen während den 143 Tagen der Gartenschau ticketpflichtig sind. Viele innerstädtische Bereiche seien weiterhin frei zugänglich. „Alle Daueranlagen, die hier geschaffen wurden, steht nach der Gartenschau allen Bürgern zur Verfügung“, betonte der OB. Außerdem habe man darauf geachtet, dass die Wegeführung doch noch bürgerfreundlicher gestaltet werde. So könne man beispielsweise über die „Schellenbergbrücke“ nahe des Bahnhofs täglich von 9 bis 19 Uhr die Eyach passieren.

Forderung würde die Stadt rund vier Millionen Euro kosten

Würden wie in der Petition gefordert alle Balinger Bürger freien Eintritt zur Gartenschau erhalten, käme das die Stadt teuer zu stehen, nämlich um die vier Millionen Euro. Geld, das man laut Sitzungsvorlage für andere notwendige Investitionen brauchen könnte, die dann möglicherweise aufgeschoben oder nicht realisiert werden können.

Reitemann wies in diesem Zusammenhang auf die ermäßigten Preise für bestimmte Personengruppen hin. Das müsse reichen – finden auch die Gemeinderäte. Ohne Diskussion und einstimmig schlossen sie sich dem Vorschlag der Verwaltung an und lehnten die Petition ab. Ab Freitag müssen alle Besucher der Gartenschau – ganz egal woher sie kommen – Eintritt bezahlen.