Für die Drittklässler der Nagolder Grundschulen sowie der GMS Jettingen hatte sich der Schulleiter der Städtischen Musikschule Nagold, Christian Pöndl, etwas Besonderes überlegt. Sergeij Prokofjews „Peter und der Wolf“ wurde im Nagolder Kubus auf die Bühne gebracht.
Um allen Drittklässlern der kooperierenden Schulen den Besuch zu ermöglichen, wurden gleich zwei Aufführungen angesetzt, eine um 9.30 Uhr, die andere um 11 Uhr. Und schon beim Eintreffen der Kinder mit den sie begleitenden Lehrkräften war die Vorfreude auf das bekannte Musikmärchen, das im Vorfeld im Unterricht behandelt wurde, zu spüren.
Vor dem Nagolder Kubus wurde sich schnell noch mit einem Pausenbrot gestärkt, dann öffneten sich die Türen des Konzertsaals und die Kinder strömten zusammen mit ihren Lehrkräften in den Saal auf die ihnen zugewiesenen Plätze. Als alle Platz genommen hatten, betrat die Erzählerin Bettina Gajewski die Bühne und stimmte die Kinder auf die bevorstehende Erzählung ein.
Vom ersten Wort an zog die erfahrene Musikpädagogin, die an der Musikschule für den Bereich der Elementaren Musikpädagogik zuständig ist, die Kinder mit ihrer Mimik, ihrem Erzählton und ihrer Bühnenpräsenz in den Bann.
Allerlei Getier und natürlich Peter
Dann öffnete sich der Vorhang und die Kinder erblickten zum ersten Mal die an der Geschichte beteiligten Charaktere, die allesamt von verschiedenen Instrumenten, gespielt von Lehrkräften der Musikschule und zwei Gastmusikern, dargestellt wurden. Da waren der fröhliche Vogel, dargestellt von Christoph Kieser, und die dicke Ente, gespielt von Atsuko Pfundstein an der Oboe. Da waren die geschmeidige Katze, in Töne gegossen von Alexander Gorbachev, und der strenge Großvater, musikalisch perfekt repräsentiert durch den herben Klang des Fagotts, gespielt von Wolfgang Mücke.
Und da waren Peter, im Original gespielt von den Streichern, in dieser Fassung umgesetzt in einer Kombination mehrerer Blasinstrumente und natürlich der große, graue Wolf, düster gespielt von Posaune (Bernd Ibele), Trompete (Sabrina Buck) und Klarinette. Und dann noch die Jäger, dargestellt von der Trompete.
Dank der technischen Unterstützung vonseiten des Otto-Hahn-Gymnasiums – Musiklehrer Frank Meyer und Eline Rusli von der Bühnentechnik-AG hatten sich Zeit genommen – wurden allen Charakteren auch noch passende Lichtfarben zugeordnet. Für jeden dieser beteiligten Charaktere hatte Sergei Prokofjew sich eine eigene, sehr eingängige Melodie überlegt, die zunächst von den jeweiligen Instrumentalisten vorgestellt wurden, damit die Kinder sie im Verlauf der Erzählung wiedererkennen konnten. Für die Katze hatte sich Bettina Gajewski zusätzlich noch eine Bodypercussion einfallen lassen, die sie mit den Kindern zur Melodie der Katze einstudierte und die im Verlauf der Geschichte wieder aufgegriffen wurde. Dann konnte die Erzählung beginnen.
Die Kinder tauchen vollständig in die Geschichte ein
Als Textfassung hatte Bettina Gajewski die lustige Loriot-Fassung gewählt, ergänzt mit eigenen Ideen. Die Kinder hingen gebannt an den Lippen der Erzählerin und nahmen die Klänge der verschiedenen Instrumente konzentriert und mit gespanntem Gesichtsausdruck auf. Durch die gute Abstimmung zwischen Licht und Ton und Bettina Gajewskis Erzählton und Bühnenpräsenz konnten die Kinder richtig in die Geschichte eintauchen und spendeten dem Ensemble nach gut 40 Minuten begeisterten Applaus.