Geburtstag: Petar Kuprešakovic aus Ebingen spielte einst in Jugoslawiens und Westdeutschlands ersten Ligen

Albstadt-Ebingen. "Ohne Fußball kann ich nicht leben." König Fußball hat das Leben von Petar Kuprešakovic entscheidend geprägt – noch heute besucht er alle Heimspiele des FC 07 Albstadt und verfolgt aufmerksam, wie sich die höherklassigen Mannschaften des Kreises in ihren Ligen schlagen. Selbstverständlich ist das nicht; immerhin ist Petar Kuprešakovic 90. Heute feiert er runden Geburtstag.

Petar Kuprešakovic wurde 1931 im bosnischen Tuslar geboren; er hatte vier Brüder und vier Schwestern. Noch als Kind zog er zu seinen Großeltern nach Kroatien, wo er das Gymnasium besuchte, und dort wurde sein großes Fußballtalent erkannt: Partizan Belgrad holte ihn in die jugoslawische Hauptstadt; vier Jahre lang spielte er in der höchsten jugoslawischen Liga – "entweder mit der Nummer sieben oder mit der Nummer fünf". Die Gegner hatten – wie Partizan selbst – klangvolle Namen: Roter Stern Belgrad, Hajduk Split, Dinamo Zagreb. Familienvater war er auch; seine Frau Radmila und er hatten zwei Kinder, Vesna und Franz wurden noch in Jugoslawien geboren. Dann kam die Zäsur im Leben von Petar Kuprešakovic: Er ging nach Deutschland. Zwei Jahre lang spielte er für den VfB Stuttgart in der ersten Liga. Später wechselte er zum FC Tailfingen und war zwei Jahre lang als Spielertrainer für ihn tätig, in der Schwarzwald-Bodensee-Liga. Auch sein Sohn Franz, der das Talent vom Vater geerbt hatte, spielte dort. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit schloss er sich Riege der Schiedsrichter im Bezirk Zollern an. "Horst Walz war damals unser Obmann – und bei Eugen Striegel war ich Linienrichter." Petar Kuprešakovic hätte es gerne gesehen, wenn auch sein Sohn Schiedsrichter geworden und es zu höheren Ehren in diesem Metier gebracht hätte. Aber der Filius wollte nicht und zog es vor, sich im Beruf zu profilieren. Noch heute, erzählt Petar Kuprešakovic, werde er immer wieder auf die alten Zeiten angesprochen: "Sie waren doch damals Schiedsrichter." Einen Brotberuf hatte Petar Kuprešakovic natürlich auch – bis zur Pension war er im Arbeitsamt beschäftigt. Von Schicksalsschlägen blieb er nicht verschont: Seine Tochter starb mit nur 42 Jahren; seit 2005 ist er Witwer.

Um so wichtiger sind ihm die Beziehungen zu den verbliebenen Familienmitgliedern – besonders freut ihn, dass sich die Enkel regelmäßig melden und sich erkundigen, wie es ihm geht.