Diese Fledermaus ist vermutlich nach der Explosion geflüchtet, dann wieder in die Höhle zurückgekehrt und dort verendet. Foto: Dieter Hoffmann

Die Tierschutzorganisationen bietet jetzt 1000 Euro Belohnung und erstattet eine Strafanzeige gegen die Jugendlichen, die Fledermäuse töteten.

Unbekannte haben am 7. Februar mindestens zwei Fledermäuse in der Höhle Hohler Fels in Bitz mit einem Sprengkörper getötet.

 

Eine Wildtierkamera zeichnete auf, wie mutmaßlich eine Gruppe Jugendlicher den Feuerwerkskörper in der Höhle zündete. Eine der Fledermäuse, die dort ihren Winterschlaf hielten, starb offenbar sofort, eine weitere wurde später tot in einer Deckenspalte entdeckt. Vermutlich war sie nach Tagen in die Höhle zurückgekehrt und ist dort gestorben. Die übrigen Tiere flohen panisch.

Ob ihre Energiereserven ausreichen und sie den plötzlichen Aufbruch überleben, sehen Experten als fraglich an. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt. Die Tierrechtsorganisation PETA wird, wie sie der Presse mitgeteilt, in den nächsten Tagen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz und das Tierschutzgesetz bei der Staatsanwaltschaft Hechingen erstatten.

„Wehrlose Tiere töten ist verstörende Grausamkeit“

Um den Fall aufzuklären, setzt die Organisation eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, soll sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711/8 60 59 10 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden.

„Wehrlose Tiere im Winterschlaf mit Feuerwerkskörpern zu töten, ist eine verstörende Grausamkeit“, betont Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die Täter müssen umgehend ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Wer fühlende Lebewesen so skrupellos misshandelt, ist eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft.“

Tierquälerei ist eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Diese Fledermaus wurde wohl bereits durch die Detonation getötet. Foto: Dieter Hoffmann

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, Richter und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

Wider den Speziesismus

Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird dabei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden.