Die Patres der Heiligen Familie wurden abberufen: Bereits zum 1. Oktober wird Pater Artur (Mitte) die Seelsorgeeinheit verlassen, und die beiden weiteren Patres werden zum 1. Dezember folgen. Foto: Wahl

Tiefgreifende Veränderungen stehen in der Seelsorgeeinheit Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen an: Die Patres der Heiligen Familie verlassen nach gut 30 Jahren Bisingen.

Bisingen/Grosselfingen/Rangendingen - Erst vor wenigen Tagen wurde Pater Artur Schreiber vom Personalreferenten der Erzdiözese Freiburg über anstehende Änderungen bei der priesterlichen Versorgung der Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen informiert.

Veränderung ab 1. Oktober

Da die Änderungen schwerwiegend und kurzfristig sind, erfolgte bereits in den Gottesdiensten am letzten Wochenende diese Information an die Kirchenbesucher: Die Erzdiözese hat entschieden, dass die Missionare der Heiligen Familie nicht mehr verteilt über die gesamte Erzdiözese sondern ausschließlich im Kloster Bronnbach und den benachbarten Seelsorgeeinheiten Boxberg-Ahorn und Freudenberg eingesetzt werden sollen.

Aus diesem Grund wird Pater Artur Schreiber bereits zum 1. Oktober die hiesigen Kirchengemeinden verlassen und als Pfarradministrator in die Seelsorgeeinheit Freudenberg versetzt. Zum 1. Dezember werden Pater Erwin Wieczorek und Pater Matheusz Jaszczyk Abschied nehmen. Pater Erwin wird sodann in Bronnbach und Pater Matheusz in der Seelsorgeeinheit Boxberg-Ahorn tätig sein.

Unklar, wie es weitergeht

Wie der priesterliche Dienst in der Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen zukünftig aufgestellt sein wird, konnte von Seiten des erzbischöflichen Ordinariats noch nicht gesagt werden. Es werde an einer Lösung gearbeitet, die allerdings voraussichtlich erst zum 1. Februar 2023 umgesetzt werde. Auch wie die Übergangszeit für die Gläubigen aussehen wird, gibt es noch keine Aussage. Pater Artur Schreiber hofft, dass bis zur demnächst anstehenden Pfarrgemeinderatssitzung in dieser Angelegenheit weitere Informationen vorliegen.

Nicht den Mut verlieren

Er selbst bat darum, nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren, ist zuversichtlich, dass das Kirchenschiff weiter Fahrt aufnimmt.

Innerhalb der 29 Jahre, seit die Patres in Bisingen sind, kamen unzählige Begegnungen zustande und konnten viele Erfahrungen gesammelt werden, sagt Pater Artur. Mitunter ein Höhepunkt, woran er sich gerne erinnert, der erst kürzliche Besuch der Heiligen Therese von Lisieux. Diese Wallfahrt werde nach lange nachwirken.

Große Lücke

Sicher ist jedoch schon jetzt: Die Patres werden in den einzelnen Gemeinden die zur Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen zählen, eine große Lücke hinterlassen. Bedingt durch ihre offene und freundliche Art, ihre Aufrichtigkeit und Freundlichkeit waren sie stets geschätzt, haben sie sich während ihres Aufenthaltes viele Freunde geschaffen, die sie fortan vermissen werden.

Seit 1993 in Bisingen

Es war im Herbst 1993, als der Geistliche Erwin Wieczorek zusammen mit Pater Georg Kallus in die Zollergemeinde kam und sie fortan zunächst die Seelsorge für die 5 Gemeinden übernahmen. Nur zwei Wochen zuvor wurde Pfarrer Andreas Möhrle nach 8-jähriger Amtszeit verabschiedet. Kurze Zeit später gesellte sich Pater Kasimir Fieden dazu und das Trio war perfekt.

Seither waren mehrere Missionare der Heiligen Familie hier seelsorgerisch tätig. Dabei wurden zahlreiche schöne Gottesdienste gefeiert, welche durch Kirchenchor und Musikkapelle verschönert wurden. Firmung, Erstkommunionen, Taufen bis hin zur Beerdigungen, wo es galt den Angehörigen Trost zu spenden, Kranke, alte Menschen zu Hause und in den Pflegeheimen zu besuchen, um sie für ihren letzten Weg vorzubereiten, standen auf dem Programm.

2003 folgte die Bildung der Seelsorgeeinheit (Bisinger Pfarreien und Grosselfingen) und daraufhin 2015 die weitere Vergrößerung ihres Aufgabengebietes in der Kirchengemeinde Bisingen-Grosselfingen-Rangendingen mit insgesamt 9 Pfarreien mit über 9000 Katholiken.