Das Lahrer Krankenhaus: Die Mitarbeiter sind am Limit – und teilweise darüber hinaus. Foto: Braun

Gesundheit: Krankenhausleitung äußert sich zur Personallage in Lahr und Ettenheim / Drei Kündigungen

Lahr - Regelmäßige Tests für Patienten, 2G Plus für Besucher, abgesagte Operationen und Ausbau der Intensivplätze: Die Corona-Pandemie wirkt sich wieder zunehmend auf das Ortenau-Klinikum aus. Das bekommen in erster Linie die Mitarbeiter zu spüren. Wiederholt machte die Krankenhausleitung zuletzt auf die Ausnahmesituation hin. Nach fast zwei Jahren Pandemie sei das Personal zusehends am Rande der Belastungsgrenze, hieß es jüngst in einer Pressemitteilung. Die LZ hat beim Klinikverbund nachgefragt, wie die Lage konkret in Lahr und Ettenheim ist.

Die Personaldecke in den beiden Krankenhäusern ist zwar ausgedünnt, allerdings liege das nicht an einer erhöhten Ausfallquote, erklärt Klinik-Sprecher Christian Eggersglüß: "Saisonalbedingt ist in den Herbstmonaten stets ein Anstieg der Krankmeldungen zu beobachten. Eine besondere Häufung von Krankmeldungen am Klinikum Lahr-Ettenheim liegt nicht vor." Im Vergleich zu anderen Krankenhäusern gebe es "keine Auffälligkeiten beim Krankenstand". Die Frage, wie viele Mitarbeiter aktuell krankheitsbedingt außer Gefecht sind, lässt das Klinikum indes unbeantwortet.

Ursache für den zunehmend eingeschränkten Regelbetrieb sei die hohe Belastung der Kliniken durch Covid-Patienten. Für deren Versorgung würden rund 50 Prozent mehr Personal benötigt als für "normale" Patienten. Der Zusatzaufwand sei mit eigenen Kräften zu stemmen. Es müssten derzeit keine Mitarbeiter von anderen Standorten nach Lahr oder Ettenheim abkommandiert werden.

Ein Thema, das die südliche Ortenau fernab von Corona beschäftigt, ist das nahende Ende der Ettenheimer Akutklinik. Wie berichtet, wird ab Anfang 2023 an ihrer statt eine spezielle Reha-Einrichtung für Ältere entstehen. Den rund 120 Ettenheimer Krankenhaus-Mitarbeitern bietet die Klinikleitung Jobs an anderen Standorten im Verbund an. Bislang haben laut Eggersglüß drei Beschäftigte erklärt, dass sie die Klinik aufgrund der geplanten Umstrukturierungen verlassen möchten. Deshalb gebe es aus derzeitiger personeller Sicht "keine Anhaltspunkte, dass der Betrieb früher eingestellt werden muss".