Alles wurde in Burladingen auf den Prüfstand gestellt, um sicherzugehen, dass in einer Notsituation möglichst schnell gehandelt werden kann.
Für die Stadt Burladingen wurde im Jahr 2017 erstmals ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt. Die Fortschreibung des Bedarfsplanes wurde durch das Ingenieurbüro Sinfiro-Brandschutz aus Balingen durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Führungsriege der Feuerwehr wurden die Daten und Kennzahlen des bisherigen Planes überarbeitet.
„Unübersehbar ist dabei, dass es erforderlich ist zum Teil andere Strukturen zu etablieren, um den Brandschutz nachhaltig zu gewährleisten“, heißt es in den Unterlagen zur Gemeinderatssitzung. An einer dezentralen Struktur soll jedoch weiterhin festgehalten werden.
Ebenso wurde der derzeitige Fahrzeugbestand aufgenommen und ein entsprechender Beschaffungsplan erarbeitet. Die Fortschreibung des Bedarfsplans musste nun noch vom Gemeinderat beschlossen werden.
Personal
Festgestellt wurde, dass im Bereich der Tagesverfügbarkeit weiterhin Defizite in einigen Abteilungen vorhanden sind. Lösungsvorschläge wären laut Bedarfsplan die Einführung eines Staffelkonzepts anstatt der Gruppen, die Kompensation der Tagesalarmbereitschaft und eine frühzeitige Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern.
Besonders wichtig ist: Die Abteilungen müssen zwingend zusammenarbeiten. Anders kann die nötige Leistung nicht gewährleistet werden. Im Bedarfsplan wird beispielsweise empfohlen bei einem Zugalarm für die Abteilung Stadt rückt die Abteilung Ringingen zur Unterstützung mit aus. Ebenso wird empfohlen, dass bei einem Einsatz in Stetten u. H. und Hörschwag tagsüber auch die Feuerwehr aus Trochtelfingen mit einem HLF mit ausrückt.
Fahrzeuge
Der Fuhrpark der Burladinger Feuerwehr ist laut Bedarfsplan in Teilen nicht mehr Stand der Technik, es müssen daher in den nächsten Jahren verschiedene Ersatzbeschaffungen durchgeführt werden.
Feuerwehrhäuser
Die Gebäude der Feuerwehren werden im Bedarfsplan als grundsätzlich „ausreichend“ bewertet. Einige Feuerwehrhäuser entsprechen jedoch nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Das Feuerwehrhaus Ringingen wird aktuell neu gebaut, die Situation im Feuerwehrhaus Killer ist aufgrund der Interim-Rettungswache aktuell jedoch unzureichend. Zudem entsprechen die Schlauchwerkstatt und Waschhalle im Feuerwehrhaus Burladingen nicht dem Stand der Technik.
Gefahrenpotenzial
Das Gefahrenpotenzial in Burladingen sei mit anderen Gemeinden in dieser Größe vergleichbar. Eine Gefährdung durch Hochwasser stellt natürlicherweise insbesondere im Bereich der Starzel und Lauchert ein erhöhtes Risiko dar.
Standortstruktur
Bei der Standortstruktur in Burladingen müssen neben der Tagesalarmbereitschaft auch die Nachteinsätze sowie Großschadensereignisse berücksichtigt werden. Eine Veränderung der Standortstruktur hätte für Burladingen größere Umbaumaßnahmen zur Folge, da einige Feuerwehrhäuser an der Auslastungsgrenze sind und nicht mehr Personal und Einsatzmittel aufnehmen können. Deshalb soll in jedem Fall an der dezentralen Struktur festgehalten werden. Die Standortvarianten können allerdings bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge beziehungsweise bei der Priorisierung der Fahrzeugbeschaffungen berücksichtigt werden.
Entscheidung
Bei einer Vorberatung im November 2024 wurde dem Feuerwehrbedarfsplan grundsätzlich zugestimmt. Die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans wurde einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. „Das zeigt die Wertschätzung gegenüber unserer Wehr“, gab Bürgermeister Davide Licht den zahlreich erschienenen Einsatzkräften nach der Abstimmung auf den Weg mit.