In der Nacht auf den 13. August ist es soweit: Die Perseiden zeigen sich am Himmel. Bis zu 100 Sternenschnuppen können in dieser Nacht beobachtet werden. Wir haben die besten Plätze für interessierte Sternengucker zusammengetragen.
Der Perseiden-Strom gilt als schönster und reichster Meteorstrom des Jahres. Ihren Höhepunkt erreichen die Perseiden in der Nacht auf den 13. August, dennoch ist der Meteorstrom sowohl in den Tagen davor, als auch danach sichtbar. Zwischen 22 und 4 Uhr morgens kann man bis zu 50 Meteore sehen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet im Südwesten zwar nicht mit optimalen, aber immerhin mit günstigen Bedingungen, um das jährliche Schauspiel am nächtlichen Himmel zu sehen. "In den Nächten zum Donnerstag und zum Freitag ist es bereits klar und auch am Wochenende rechnen wir nicht mit einer dichten Bewölkung", sagte ein DWD-Meteorologe. "Vielleicht wird es nicht komplett sternenklar, aber es dürfte ausreichen."
In der Region lässt sich das Spektakel unter anderem von folgenden Orten aus beobachten:
Sternwarte Bieselsberg
Durch die günstige Lage der Sternwarte Bieselsberg am Südhang und die Streulichtarmut gelinge der Blick in den Sternenhimmel laut Website der Sternwarte besonders gut. Auf Anfrage kann das Gebäude kostenlos genutzt werden. Geparkt werden kann beim Friedhof.
Adresse: Maisenbacher Weg, 75328 Schömberg
Telefon: 07235/3045
Stonehenge in Kaltenbronn
Der Aussichtspunkt in Kaltenbronn bietet einen umfangreichen Blick auf den abfallenden Nordschwarzwald und ins Elsass. Bänke und große Steine laden zum Sitzen und zum gemütlichen Sternegucken ein.
Beobachtungsplatz am Fliegerdenkmal bei Ittenhausen
Da sich im Umkreis von einigen Kilometern nichts außer Feld und Wald befindet, kann es am Beobachtungsplatz am Fliegerdenkmal bei Ittenhausen nachts sehr dunkel werden – ein idealer Ort zum stillen Beobachten und Fotografieren. Der Platz liegt ein gutes Stück nördlich von Ittenhausen und ist Teil des noch nicht anerkannten Sternenparks Zollernalb.
Sternwarte Zollernalb
Die Sternwarte in Rosenfeld bietet traditionell einen Beobachtungsabend anlässlich der Perseiden an. Veranstaltungsbeginn ist laut Website der Sternwarte am Samstag,12. August, um 20.30 Uhr. Nach der anfänglichen Präsentation „Boten aus dem All“ über die Herkunft und Beobachtungsmöglichkeiten der Perseiden, können die Besucher dann bei zunehmender Dämmerung das Geschehen eigenständig verfolgen. Die Sternwarte empfiehlt, Isomatten und Klapp- oder Liegestühlen mitzubringen.
Plätze können ausschließlich über das Formular auf der Website reserviert werden und sind bis Freitag, 11. August, um 13 Uhr möglich.
Lochenstein und Hörnle Tieringen
Beim Lochenstein und dem Hörnle Tieringen ist neben viel freier Fläche auch ein schöner Ausblick auf Balingen und die Umgebung geboten. Der Weg nach oben eignet sich für einen Nachtspaziergang – hierfür sollten Taschenlampen nicht vergessen werden.
Geparkt werden kann auf dem Wanderparkplatz beim Lochenpass.
Aussichtspunkte rund um Albstadt
Im Gebiet um Albstadt findet man gleich mehrere geeignete Plätze zum Sternengucken. Zum Einen kann man es sich auf dem Heersberg mit Blick auf die Schalksburg gemütlich machen. Der Ochsenberg bietet sich ebenfalls an, sowie auch der Parkplatz beim Skilift Dagersbrunnen. Wer nicht viel Laufen und stattdessen Entspannen möchte, wählt den Blumersberg in Meßstetten. Hier kann man direkt von Schaukeln aus zu den Sternen hoch schauen. Wer gleich noch etwas über unsere Planeten lernen möchte, sollte sich den Planetenweg in Winterlingen anschauen. Er beinhaltet in seinem „Raum-Pfad“ das Sonnensystem im Maßstab eins zu eine Milliarde verkleinert. Die freie Anhöhe neben dem Altersheim bietet sich danach gut an, um das abendliche Spektakel am Himmel anzusehen.
Magdalenenberg Villingen-Schwenningen
Mit etwas weniger Anstrengung zu erreichen ist der Magdalenenberg in VS. Er liegt etwa zwei Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum und bietet eine sehr weite freie Fläche, sowie einen dementsprechend Blick zum Himmel. Alternativ kann man die Perseiden auch vom Warenberg, südlich von Villingen gelegen , beobachten.
Der Feldbergturm
Auch am Feldbergturm wird ein Beobachtungsabend von 19 bis 22 Uhr unter dem Namen „Sternschnuppennacht“ angeboten. Neben dem Perseiden-Panorama gibt es auch etwas zu Essen und einen halbstündigen Vortrag über Meteoriten und Meteoritenströme. Mehrere Fachkundige werden mit Teleskopen vor Ort sein, so dass alle Besucher einen Blick ins Weltall werfen können.
Die Eventtickets inklusive Berg- und Talfahrt und Turmeintritt können vorab im Online-Shop oder an der Abendkasse der Feldbergbahn erworben werden.
Adresse: Franz-Klarmeyer-Weg, 79868 Feldberg
Ticketpreise: Erwachsene 19 Euro, Kinder 14 Euro
Aussichtspunkt Ibacher Friedenskreuz
Das Friedenskreuz steht auf einem kleinen Berg mit Blick über das Ibacher Hochtal bis zum Voralpenland und dem Schweizer Alpenpanorama und die Feldbergregion. Sonnenuntergänge kann man hier ebenfalls gut beobachten.
Burg Hohengeroldseck in Seelbach
Der Schwarzwaldverein Reichenbach veranstaltet in Kooperation mit dem Astronomischen Verein Ortenau eine Exkursion zur „Nacht der Sternschnuppen“ auf der Burg Geroldseck. Laut Ankündigung beantworten fachkundige Mitglieder Fragen, erklären den Sternenhimmel und zeigen die Sternbilder. Start der geführten Wanderung ist um 17.30 Uhr. Die Streckenlänge beträgt 11,5 Kilometer, der Rückweg ist in der Nacht gegen 1 Uhr geplant. Die Teilnehmer sollten nach Empfehlung eine Rucksackverpflegung, warme Kleidung und Decken mitbringen. Eine Anmeldung ist noch bis Donnerstag, 10. August, möglich. Weitere Informationen gibt es per Mail an sprecher@schwarzwaldverein-reichenbach.de oder bei Helmut Schlitter unter Telefon 0171/3700334.
Adresse: Schloßberg 8, 77960 Seelbach
Herzogenhorn in Bernau
Das Herzogenhorn ist der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald. Wer von Bernau direkt dort hin wandern möchte, starte am besten am Wanderparkplatz im Ortsteil Hof, heißt es auf der Internetseite der Stadt Bernau. Etwa anderthalb Stunden brauche man für die drei Kilometer.
Tipps aus der Redaktion
Am besten bricht man zum Sternegucken mit Decke, warmer Kleidung und Tee im Rucksack auf, denn auch Sommernächte können kalt werden. Für eine längere Beobachtung sind Snacks eine gute Idee. Wer hat, kann natürlich ein Fernglas mitnehmen.
Um das Sternenbild Perseus zu finden, aus welchem die Perseiden ihren Ursprung haben, können Apps wie SkyMap (Android) oder SkyView (iPhone) genutzt werden. Die Sternschnuppen leuchten aber auch noch weit außerhalb des Sternenbilds am Himmel.
Wer nicht weit rausfahren und lieber bei seinem Haus in der Nähe bleiben möchte, kann sich die Website Blue Marble ansehen. Hier wird die Lichtstreuung im ausgewählten Gebiet angezeigt, so dass man recht einfach einen möglichst dunklen Platz in der Nähe finden kann.
Übrigens: Laut Sternwarte Zollernalb befindet sich der Mond am 13. August in einer abnehmenden Phase, kurz vor Neumond - er ist also deutlich dunkler als vergangenes Jahr und stört die Perseiden-Beobachtung nur geringfügig. Wer also beim letzten Perseidenstrom keinen großen Erfolg hatte, sollte das Beobachten in diesem Jahr noch einmal versuchen.