Während Trumps erster Amtszeit hatte seine damalige Regierung bereits Sanktionen gegen das Haager Gericht erlassen. (Archivbild) Foto: AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

US-Präsident Trump hat per Dekret Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angeordnet. Laut dem vom Weißen Haus veröffentlichten Text ist Führungskräften, Angestellten und Mitarbeitern des IStGH damit die Einreise in die USA verboten.

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag per Dekret Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angeordnet. Laut dem vom Weißen Haus veröffentlichten Text ist Führungskräften, Angestellten und Mitarbeitern des IStGH sowie ihren engsten Familienangehörigen damit die Einreise in die USA verboten. Das Dekret sieht zudem das Einfrieren aller Vermögenswerte vor, die diese Personen in den USA besitzen.

 

Mehrere US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, dass die Strafmaßnahmen Vermögenswerte und Visa von Personen betreffen sollen, die an IStGH-Verfahren beteiligt sind.

Nicht das erste Vorgehen der Trump-Regierung gegen Gerichtshof

Während Trumps erster Amtszeit hatte seine damalige Regierung bereits Sanktionen gegen das Haager Gericht wegen Ermittlungen zu mutmaßlichen US-Kriegsverbrechen in Afghanistan erlassen, sein Nachfolger Joe Biden hob diese wieder auf.

Die USA gehören nicht zu den Vertragsstaaten des IStGH. Der Gerichtshof mit Sitz im niederländischen Den Haag verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen. Washington wirft dem IStGH vor, „illegale und unbegründete Aktionen gegen Amerika und unseren engen Verbündeten Israel“ vorzunehmen.

IstGH hatte internationalen Haftbefehl erlassen

Der IStGH hatte vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen im November einen internationalen Haftbefehl gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, seinen ehemaligen Verteidigungsminister Joav Gallant sowie den von Israel getöteten Militärchef der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, Mohammed Deif, erlassen. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen.