Die neuen Regionalzüge zwischen Ostfrankreich und Deutschland starten später als zunächst geplant. (Symbolbild) Foto: Alexander Anlicker/ddp

Im deutsch-französischen Grenzgebiet warten viele Pendler und Reisende auf bessere Bahnverbindungen. Neue Züge werden angeschafft, doch der Einsatz zieht sich noch hin.

Straßburg (dpa/lsw) - Die neuen Regionalzüge zwischen Ostfrankreich und Deutschland starten später als zunächst geplant. Die „Regiolis“-Züge sollen nun vom Sommer kommenden Jahres an über die Grenze rollen, teilten der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und der Präsident der benachbarten ostfranzösischen Region Grand Est, Franck Leroy, in Straßburg mit. 

Im vergangenen Jahr hatte es in Trier geheißen, die ersten Direktzüge dieser Art könnten bereits von Dezember 2024 an fahren. „Das ist eine leichte Verzögerung“, sagt Leroy. Er und Hermann begründeten dies mit komplizierten Genehmigungsverfahren für die Züge in den beiden Ländern. Zudem sei noch eine deutsch-französische Ausschreibung nötig, um einen oder mehrere Betreiber für die Verbindungen zu finden. „Die Ausschreibung kostet Zeit“, sagte Hermann. „Am Ende ist es wichtig, dass das Projekt überhaupt zustande kommt.“ 

„Regiolis“ soll schneller am Ziel ankommen

Der „Regiolis“ soll auf deutscher Seite Bahnhöfe in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland ansteuern. Leroy kündigte an, dass es mit dem neuen Zug schneller gehen soll - Details wurden nicht genannt. 

Folgende Verbindungen sollen der Region Grand Est zufolge künftig bedient werden: Straßburg-Karlsruhe, Mülhausen (Elsass)-Freiburg, Straßburg-Saarbrücken und Straßburg-Offenburg. Weiter im Westen sind es Metz-Trier und Metz-Saarbrücken.

Der Zug des Herstellers Alstom wurde bereits vor knapp einem Jahr in Trier präsentiert. Er funktioniert mit den unterschiedlichen Bahn-Stromnetzen der beiden Länder und verfügt auch über einen Dieselantrieb. Für 30 „Regiolis“-Züge werden insgesamt 388 Millionen Euro investiert, die ganz überwiegend von der Region Grand Est getragen werden. 

Regionalverbindungen zwischen Frankreich und Baden-Württemberg sorgen mitunter für Ärger. Auf der Route zwischen dem südbadischen Müllheim und Mulhouse (Mülhausen) fahren der französischen Staatsbahn SNCF zufolge bis zum Jahresende nur Busse, da für die Züge das geeignete Personal fehlt. Triebwagenführerinnen und -führer müssen erst ausgebildet werden, um die Regionalzüge zu steuern, hatte die SNCF mitgeteilt.