Zwei Jahre vor dem Ende seiner zweiten Wahlperiode sieht sich der ehrenamtliche Schultes zum Rücktritt gezwungen – durch eine „heimtückische Krankheit“.
Der ehrenamtliche Bürgermeister von Dautmergen Hans Joachim Lippus legt sein Amt zum 31. August nieder. In einem Anschreiben an die Gemeinderäte, die rund 450 Dautmerger Einwohner– und ausdrücklich an die Kinder und Jugendlichen – hat er seine Entscheidung am Donnerstag mitgeteilt.
Eine „langwierige und heimtückische Krankheit mit zwei Operationen“ habe sein Vorhaben gestoppt, seine noch zwei Jahre andauernde Amtsperiode zu vollenden. Zwar hat Lippus trotz Krankheit in den vergangenen Monaten sein Amt so gut es geht ausgeübt, doch hat auch Bürgermeisterstellvertreter Tobias Wager einige öffentliche Termine in Vertretung für Lippus wahrgenommen.
14 Jahre Bürgermeister von Dautmergen
Lippus dankt in seinem Schreiben ausdrücklich für die großen Vertrauensbeweise, die er bei zwei Wahlen erhalten habe. Am 8. Mai 2011 sei er mit 99,1 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 67,2 Prozent zum Nachfolger von Norbert Majer gewählt, am 7. April 2019 mit 99,2 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 66 Prozent wiedergewählt worden. „Diese beiden überwältigenden Wahlergebnisse waren für mich Ansporn und Aufgabe, für Dautmergen meine ganze Kraft und Engagement einzusetzen“, betont Lippus und fügt hinzu: „Ich glaube, behaupten zu können, dass ich nunmehr über 14 Jahre unermüdlich und mit voller Kraft für diese tolle Gemeinde tätig war.“ Die Verwaltung der kleinsten Gemeinde im Zollernalbkreis lag größtenteils in den Händen von Lippus. Unterstützung erhielt er von einer Verwaltungskraft in Teilzeit.
Kraft reicht nicht mehr aus
Nun, da er die zweite Wahlperiode nicht wie geplant vollenden könne, gehe der 68-Jährige „mit schwerem Herzen, weil ich mir nach längerem Überlegen eingestehen muss, dass meine Kraft und meine Energie nicht mehr ausreichend sind, um dem Amt des Bürgermeisters gerecht zu werden und auch nicht meinem eigenen Anspruchsdenken zu entsprechen“.
Er hoffe, so Lippus, „dass ich die Bürgerinnen und Bürger von Dautmergen in diesen 14 Jahren nicht enttäuscht habe“. Er gehe Ende August im Bewusstsein, „alle Kraft für diese Gemeinde eingesetzt zu haben und alle Vorhaben, die auf der Agenda standen, und noch mehr, umgesetzt zu haben“.
Am Schluss seines Schreibens wünscht er den Dautmergenern „alles Gute und der Gemeinde einen nahtlosen und glücklichen Fortgang“.
26 Jahre lang GVV-Geschäftsführer
Lippus war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 26 Jahre lang Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Oberes Schlichemtal, 2011 kam das Ehrenamt als Bürgermeister in Dautmergen hinzu, für das er sich mit Herzblut eingesetzt hat. Schließlich war Lippus Verwaltungsprofi und Jahrzehntelang im öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Gemeinden im GVV kennt er wie kein anderer.
Der Schörzinger ist zudem seit seiner Jugend als Schiedsrichter aktiv. Er pfiff Spiele in der Regionalliga und als Assistent war er zehn Jahre lang in der ersten und zweiten Bundesliga aktiv. Zuletzt hat er sich noch in den unteren Klassen bis zur Bezirksliga betätigt.