Frank Schäfer findet mit seinem Antrag, die Hundetoiletten in Glatten mit Beuteln zu bestücken, keine Mehrheit – ebenso wenig ein Kompromissvorschlag für einen Testlauf.
Im Jahr 2016 hatte der damalige Gemeinderat von Glatten beschlossen, Hundetoiletten nur als Behälter zum Einwerfen der Kotbeutel – ohne Beutelspender – aufzustellen.
Mit den damals zuvor probeweise aufgestellten Spendern waren schlechte Erfahrungen gemacht worden – die Kotbeutel wurden anderweitig verwendet und auf den Feldern aufgefunden. Glatten sprach sich damals – entgegen anderer Gemeinden – für eine eigene Lösung ohne Bestückung mit Kotbeuteln aus. Die Beutel werden seither kostenlos im Rathaus ausgegeben.
Jetzt kam das Thema auf Antrag von Ratsmitglied Frank Schäfer zurück ins Gremium. Für ihn stehe es außer Frage, dass diese teuren Hundetoiletten auch mit Kotbeuteln bestückt werden sollten, sagte Schäfer. Eventuell könne man bestimmte Toiletten, bei denen Gefahr bestehe, dass die Beutel sinnlos herausgerissen und herumgeworfen würden, auslassen. Er finde es beschämend, dass die Toiletten nicht bestückt würden, so Schäfer.
Längere Diskussion
Es folgte eine längere Diskussion, in der die Meinungen weit auseinander gingen. Neunecks Ortsvorsteher Marco Schillinger berichtete, dass das Thema im Ortschaftsrat diskutiert worden sei und man sich dort mehrheitlich für eine Bestückung ausgesprochen habe. Wenn man schon Hundetoiletten habe, dann gehörten diese auch bestückt, war ebenfalls in der Ratsrunde zu hören – sonst könne man sie ja entfernen.
Nathan Beilharz hingegen nannte es eine Charaktersache: „Wenn ich will, dann nehme ich den Beutel von zuhause in der Tasche mit.“ Für die Landwirtschaft sei es schlimmer, wenn einer dieser Hundebeutel im Feld liege, als nur der reine Kot, argumentierte Böffingens Ortsvorsteher Andreas Pfau.
„Wir sollten die Hundesteuer verdoppeln oder verdreifachen“, forderte gar ein Ratsmitglied – dann gebe es weniger Hunde. Er habe als Jogger immer wieder Probleme mit freilaufenden Hunden, die unberechenbar seien.
Stimmengleichheit im Rat
Als Kompromiss wurde angeregt, die Hundetoiletten für einen Testzeitraum von einem Jahr mit Tüten zu bestücken. Darüber wurde am Ende auch abgestimmt. Mit sechs Ja- und sechs Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen fand der Antrag jedoch keine Mehrheit. „Bei Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt“, stellte Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer fest.
Die Hundetoiletten in Glatten bleiben somit weiterhin ohne Kotbeutel. Diese können aber, wie bisher, kostenlos im Rathaus abgeholt werden.