Das SWR-Symphonieorchester, Ingo Metzmacher und Patricia Kopatchinskaja haben in der Liederhalle mit Musik des 20. Jahrhunderts begeistert.
Huch, was ist das? Ein merkwürdiges Wesen betritt die Bühne des Beethovensaals. „Psss“, macht das Wesen, „cocoding zero!“ Mit Bart und wallendem Gewand erinnert es an Conchita Wurst. Hat aber eine Geige in der Hand und kann die auch ziemlich gut spielen. „Oh!“: In Triolen geht’s abwärts. Der Dirigent Ingo Metzmacher ist ans Pult gegangen, Musikerinnen und Musiker des SWR-Symphonieorchesters begleiten die Sängerin, die keine ist, aber sehr gut singen kann. Sie ist auch keine Schauspielerin, obwohl sie auch dafür eine große Begabung hat. Zu erleben ist Patricia Kopatchinskaja, die sich mit ihrer Violine mal begleitet, mal auch widerspricht – egal, denn hier geht es um Nonsens. Zu hören ist die Bearbeitung einer Bearbeitung: Der Dirigent der Uraufführung von György Ligetis absurder Oper „Le Grand Macabre“ hat 1991 drei Arien für Sopran oder Trompete arrangiert, Kopatchinskaja hat den Dada-Auftritt des Chefs der Geheimpolizei jetzt für sich selbst eingerichtet, und der Beethovensaal lacht.