Die Flughäfen in Baden-Württemberg und im direkten Einzugsgebiet haben in Sachen Passagierzahlen noch lange nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Ein Airport ist allerdings auf Rekordjagd.
An den deutschen Flughäfen haben die Passagierzahlen im April rund zwei Drittel des Vor-Corona-Niveaus aus dem Vergleichsjahr 2019 erreicht. 13,6 Mio. Gäste bedeuteten eine Steigerung um nahezu 500 Prozent im Vergleich zum April des Jahres 2021, wie der Flughafenverband ADV mitteilte.
Das waren 64,2 Prozent des Aufkommens aus dem April 2019. Die Flugzeuge waren weiterhin schwächer besetzt, denn die Zahl der gewerblichen Flüge lag mit gut 140.400 nur ein Viertel unter dem Vergleichswert aus 2019.
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Flughafen Stuttgart noch lange nicht auf Vor-Corona-Niveau
Der Flughafen in Stuttgart (Kürzel STR) scheint allerdings noch nicht auf Flughöhe zu sein: 542.038 Passagiere im April 2022 bedeuteten etwa die Hälfte im Vergleich zu 2019 (1.067.224) – auch wenn eine Flughafensprecherin von „rund 60 Prozent des Vorkrisenniveaus“ sprach. Seinen Status als sechstgrößter Airport in Deutschland hat er 2021 ohnehin bereits eingebüßt und wird auch 2022 dem Flughafen Köln-Bonn den Vortritt lassen müssen.
Rekordmonat für den Flughafen Karlsruhe
Der Flughafen Karlsruhe (FKB) hat im vergangenen Monat mit 116.027 Passagieren sogar den besten April aller Zeiten hinter sich. Vor einem Jahr waren es noch 5282 Fluggäste. Im April 2019 flogen 115.249 Passagiere vom Baden-Airport.
Der Bodensee-Airport in Friedrichshafen (FDH) hinkt den Erwartungen noch hinterher: 23.546 Passagiere wurden im April abgefertigt, vor drei Jahren waren es im selben Zeitraum 37.155 Uhr.
EuroAirport in Basel immerhin bei mehr als 400.000 Passasgieren
Deutlich mehr Fluggäste als die drei baden-württembergischen Flughäfen zusammen fertigte – laut Angaben des Statistischen Amts im Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt – der EuroAirport in Basel (BSL) ab. 438.932 Passagiere waren es im vergangenen Monat, im April 2019 waren es 670.977.
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Bei den deutschen Flughäfen schwächelt vor allem der Inlandsverkehr mit nur 41,9 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Das liegt vor allem daran, dass auf kurzen Strecken die Gäste leichter auf andere – oftmals überfüllte – Alternativen wie die Deutsche Bahn ausweichen können.
Absurd hohe Ticketpreise bei Inlandsflügen
Erschwerend hinzukommt, dass die Fluggesellschaften einige Verbindungen eingestellt oder die Frequenzen reduziert haben. Von Stuttgart fliegt zum Beispiel Eurowings nicht mehr nach Leipzig/Halle (LEJ). Daten des Statistischen Bundesamts zeigen zudem Auffälligkeiten bei der Strecke nach Hamburg (HAM). Im März 2022 gab es nur 134 Flüge (der Großteil ist der Linienflug von Eurowings) in die Hansestadt, vor der Pandemie im März 2019 waren es 297.
Dies ist ein Grund, weswegen Fliegen teurer geworden ist. Für einen einfachen Flug von Stuttgart nach Hamburg wurden vor Christi Himmelfahrt bis zu 420 Euro fällig. Für dieselbe Summe gibt es oft auch kurzfristig Hin- und Rückflug von Frankfurt nach New York.
Stuttgarter Flughafen rechnet mit Passagieransturm an Pfingsten
Der Stuttgarter Flughafen erwartet für die beiden Ferienwochen nach Pfingsten zwischen 400.000 und 500.000 Passagiere. Im Rekordjahr 2019 seien 700.000 Passagiere im gleichen Zeitraum gezählt worden.