Das Fass ist angestochen: Dominique Regenery (von links), Pascal Dalicieux von der französischen Partnergemeinde und Starzachs Bürgermeister Thomas Noé Foto: Steinmetz

Die Bierlinger Ortsmitte ist zu einer Festmeile umfunktioniert worden. Über das Wochenende fand dort das 18. Starzachfest statt. Der gute Besuch zeigte: Die Lust zum Feiern ist wieder da. Ein Highlight war das Feuerwerk.

Starzach-Bierlingen - Starzachs Bürgermeister Thomas Noé hat das Fest am Samstagnachmittag auf der Hauptbühne eröffnet. Zum Fassanstich spielten die Musikkapellen Bierlingen und Börstingen mit ihren Dirigenten Birgit Wohlhüter und Dietmar Bender gemeinsam – und das harmonierte auch bestens. Das Fest solle, wie Thomas Noé beim Fassanstich denn auch hervorhob, die Menschen in den Starzacher Ortsteilen zusammenbringen und Begegnungen ermöglichen.

Viele Gäste aus nah und fern

Noés besonderer Gruß galt der CDU-Bundestagsabgeordneten Annette Widmann Mauz, Landrat Joachim Walter, Kreistagsmitglied Baron Max-Richard von Rassler und dem Pfarrer der Seelsorgeeinheit Starzach, Franz-Xaver Weber. Der Neustettener Bürgermeister Gunter Schmid, der aus Wachendorf stammt, ließ Grüße ausrichten.

Noé hieß auch eine Delegation aus der Partnergemeinde Bocage-Gatinais willkommen. Erst im Mai ist das 30-jährige Partnerschaftsbestehen in Frankreich gefeiert worden, im August steht nun der Jugendaustausch an. Noé appellierte an die Jugendlichen, sich mehr für die Partnerschaft einzusetzen. Das sei auch ein Beitrag zum Frieden in Europa.

Bier fließt schon nach dem ersten Schlag

Den Fassanstich überließ er Pascal Dalicieux, Bürgermeister der Partner-Ortschaft Blennes, sowie Dominique Regenery, die beide mit der französischen Delegation angereist waren. Schon nach dem ersten Schlag floss das Bier. Mit Noés Unterstützung wurde es gleich ausgeschenkt.

Bereits am Freitagabend war der Auftakt mit der Bierlinger Band "SangOver". Auf dem Flohmarkt hinter dem Rathaus verkauften am Samstagnachmittag Schüler Spielsachen, Gebrauchtkleidung oder ausgediente Schulranzen.

Viel Internationalität geboten

Der Starzacher Obst- und Gartenbauverein machte Werbung für seine Pflanzaktion im Herbst. Am Stand konnte man Obstbäume bestellen oder die frühreifen Äpfel und zuckersüße Zwetschgen probieren. Am Jumelage-Stand war "Essen und Trinken wie Gott in Frankreich" angesagt. Die französischen Gäste boten Wein, Champagner und als weitere Spezialität Schnecken an.

Die Vereinsgemeinschaften in den Ortschaften hatten sich allesamt viel Mühe bei der Einrichtung ihrer Quartiere gemacht. Die Bierlinger ließen ihre legendäre "Schnitzelranch" wieder aufleben und öffneten den Westernsaloon. Die Felldorfer luden in ihre "Waldschenke" ein. Die Börstinger hatten sich das Motto "Kroatien" ausgesucht, und bei den Sulzauern hieß es, "Komm ein bisschen mit nach Italien".

Die Wachendorfer Vereine hatten unter dem Motto "Alles ist Wurst" ein größeres Zelt aufgestellt, gleich daneben war die mit leistungsstarken Lautsprecherboxen ausgestattete Bar des Jugendclubs.

Auf der Hauptbühne sorgten "Honk & Blow" mit böhmisch-mährischer Musik am Samstagabend für beste Stimmung. Alex Vees unterhielt im Börstinger Quartier, und im Wachendorfer Zelt gab es Unterhaltungsmusik mit dem Pop-Rock-Duo Sepp und Verena.

Nächtliches Spektakel am Himmel

Das Brillantfeuerwerk ist von etlichen Starzachern kritisch gesehen worden. Bei der derzeit hohen Waldbrandgefahr hat das Landratsamt Tübingen alle Feuerstellen im Wald und in Waldnähe gesperrt. Thomas Noé versicherte, dass das Feuerwerk, immer ein Höhepunkt beim Starzachfest, kontrolliert abgebrannt werde und außerdem die Feuerwehr mit dabei sei. Trotz so mancher Bedenken: Das nächtliche Spektakel am Himmel haben die meisten Festbesucher genossen.

Danach war Party vor der Wachendorfer Jugendclub-Bar angesagt. Dicht gedrängt feierten zahlreiche Jugendlichen auf dem Platz bei fetziger DJ-Musik bis zum Abwinken. Das heißt: Bis ein Beschwerdeanruf beim Bürgermeister einging. "Ich habe den Jugendlichen freundlich gesagt, es ist fertig", teilte Noé mit. Das war morgens um 5 Uhr, wach war er aber ohnehin schon wegen eines Brandalarms in Wachendorf.

Musik und Tanz sorgen für gute Stimmung

Am Sonntag stand dann mehr Blasmusik im Vordergrund. Zum Frühschoppen servierte die Bierlinger Kapelle mit ihrer neuen Dirigentin Birgit Wohlhüter "Smoke on the Water". Gewohnt humorvoll moderierte Wolfgang "Django" Ruggaber das Frühschoppenkonzert, zu dem natürlich auch Polkas und Märsche gehörten.

Auf der Hauptbühne gab es Tänze der Trachtenvereine Bierlingen und Felldorf. Die Mini-Garde aus Felldorf erhielt zuvor viel Beifall für ihren "Superhelden-Auftritt", danach führten Männer des bayerischen Gebirgstrachtenvereins einen "Schuhplattler" auf.

Karl-Heinz Breitkreuz von DRK-Bereitschaft Starzach schlenderte derweil entspannt auf der Festmeile. Viel Geschäft gab es für ihn nicht. In der Tasche hatte er Süßigkeiten mit dabei, die er an Kinder verteilte.

Auch wenn es am Samstag mal nach Gewitter ausgesehen hat: Das Wetter spielte bestens mit. Eine Plage waren nur die vielen herumschwirrenden Wespen.