Eine Zukunftserklärung zum Deutsch-Französischen Tag an diesem Mittwoch geben Freudenstadts Oberbürgermeister Adrian Sonder und sein Amtskollege in der Partnerstadt Courbevoie, Jacques Kossowski, ab.
Oberbürgermeister Adrian Sonder freut sich über das gemeinsame Statement, das verdeutliche, wie gewachsen die Beziehungen zwischen den beiden Städten sind, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.
„Die Partner- und Freundschaft zwischen Courbevoie und Freudenstadt ist ein Geschenk für mich – durch das Miteinander bei vielen politischen Themen, den lebendigen Austausch auf Ebene der Verwaltung, Schulen und Vereine und die vielfältigen persönlichen Beziehungen. Vor dem Hintergrund der schicksalhaften Erlebnisse, den die Begründer auf beiden Seiten im Zweiten Weltkrieg machen mussten, ist das alles andere als selbstverständlich“, wird Sonder in der Mitteilung zitiert.
Er schließe sich der Einschätzung seines Amtskollegen in Courbevoie, Jacques Kossowski, an, der die heutigen Beziehungen zwischen den beiden Städten als „wahre Brüderlichkeit“ bezeichnet hatte.
Gutes Miteinander
Das gute Miteinander auf kommunaler Ebene zwischen beiden Ländern, das in den Städtepartnerschaften gelebt werde, mache Mut und zeige, wie außergewöhnlich eng Frankreich und Deutschland zusammenarbeiten können, so Sonder.
Die gemeinsame Erklärung kommt zu einem besonderen Zeitpunkt. 2025 jährt sich die Zerstörung Freudenstadts kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Diesem Einschnitt, dem Freudenstadt mit Veranstaltungen mit Beteiligung aus der Partnerstadt gedenken will, folgte der Wiederaufbau des Stadtzentrums nach historischem Vorbild. Das Ergebnis ging als „Wunder von Freudenstadt“ in die Stadtgeschichte ein. Die Städtepartnerschaft mit Courbevoie zählt zu den ältesten in ganz Deutschland.
In der Erklärung heißt es unter anderem: „Freudenstadt und Courbevoie verstehen sich als eigenständige Akteure an der Basis des europäischen Prozesses und als lebendige Instrumente kommunaler Außenpolitik – in einer Zeit, die zunehmend von nationalstaatlichem Denken in einer globalisierten Welt geprägt ist. Wir sind überzeugt, dass Partnerstädte eine unverzichtbare Rolle für ein geeintes Europa haben.“
Die Partnerschaft der Städte sei dynamisch und tatkräftig. Als Beispiele werden unter anderem die kontinuierliche Teilnahme am deutsch-französischen Freiwilligendienst, der gemeinsame Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und der regelmäßige Austausch zu Themen der Städteplanung, Lebensqualität, Nachhaltigkeit, Forschung und Wirtschaft genannt, aber auch die Ausrichtung des Zukunftsdialogs Städtepartnerschaften vom Ministerium Baden-Württemberg in Freudenstadt und die gemeinsame Gestaltung des Gartens der Freundschaft bei der Gartenschau im „Tal X“.
„Wir nehmen unsere Bürger und insbesondere die Jugend mit auf diesem Weg – auf Basis unserer Vision eines kommunalen, lebendigen Europas“, heißt es in der Erklärung.
Hintergrund
Deutsch-Französischer Tag
Der Deutsch-Französische Tag am 22. Januar gilt als Tag der Freundschaft zwischen den beiden Ländern. Es handelt sich um den Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags im Jahr 1963. Ausgerufen wurde der Tag vom damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac und dem seinerzeitigen Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2003. Intention war es vor allem, Jugendliche aus beiden Ländern zusammenzubringen. Der Élysée-Vertrag gilt als erstes grundlegendes Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde vom französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle angestoßen und von de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Élysée-Palast unterzeichnet.