Die Kickers bei einem Spiel gegen SGV Freiberg (von links: Niko Rummel ( Freiberg ) und Jan Knezevic). Foto: Pressefoto Baumann

Für die Drittliga-Partie gegen den Karlsruher SC werden die Sicherheitsvorkehrungen auf der Stuttgarter Waldau erhöht

Stuttgart - Wenn es nach Dirk Schuster geht, soll sich an diesem Mittwoch auf der Waldau alles um den Sport drehen. Der Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers freut sich auf das Derby gegen den Karlsruher SC (18 Uhr/SWR live). „Unser Ziel ist es, den KSC zu ärgern. Wir wollen drei Punkte“, sagt der Coach, der von 1991 bis 1997 selbst bei den Badenern aktiv war und in Karlsruhe wohnt.

Auch wenn der KSC derzeit nur einen Platz besser ist als die Kickers (13.), stellt sich für Schuster die Favoritenfrage nicht. „Wenn man schaut, wie viele Einsätze die KSC-Spieler in der ersten, zweiten und dritten Liga hatten, und das mit unserer Mannschaft vergleicht, ist das eine klare Sache“, erklärt er und gibt die Marschroute für das Nachholspiel vor: „Wir müssen aggressiv auftreten, die Räume eng machen, früh verteidigen und in der Defensive 90 Minuten lang hellwach sein.“ In Jér ôme Gondorf und Vincenzo Marchese fehlen Schuster dabei aber weiter „wichtige Kreativspieler“.

Doch nicht nur auf dem Rasen könnte am Mittwoch Spannung geboten sein. Auch das, was neben dem Platz passiert, wird genau beobachtet, bergen doch Derbys zwischen Württembergern und Badenern seit jeher Zündstoff. Von den Sicherheitsbehörden wurde die Partie daher als „Risikospiel“ eingestuft, die Sicherheitsvorkehrungen werden deutlich erhöht. Der Verein befindet sich schon seit vielen Wochen im intensiven Austausch mit der Stadt Stuttgart, der Polizei und dem KSC. „Wir sind überzeugt, dass alles friedlich über die Bühne geht, zumal es zwischen Fans der Kickers und des KSC nie Probleme gegeben hat“, betont der Kickers-Marketingmanager Jens Zimmermann.

Bislang wurden 5000 Tickets verkauft

Rund 400 Polizisten sind dennoch für alle Eventualitäten gerüstet. Die Zahl ist abhängig von der erwarteten Zuschauerzahl. Bislang wurden 5000 Tickets verkauft, aus Karlsruhe werden 1000 Fans erwartet. Eintrittskarten gibt es noch im Vorverkauf oder – nur für Kickers-Fans – an den Tageskassen.

Zur Sicherheit sind zudem umfangreiche Verkehrsmaßnahmen nötig: Von 15 bis 21 Uhr sind die Zufahrten zum Gazistadion und zum Fernsehturm gesperrt. Ab 14 Uhr wird außerdem ein komplettes Halteverbot im Umfeld des Stadions eingerichtet. „Wir raten dringend, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen“, sagt Zimmermann. Die Kickers-Fans müssen aufgrund einer Trennung der Fangruppen mit den Linien U 7/U 8 bis Haltestelle Waldau anreisen, KSC-Fans erreichen das Stadion mit der U 15 bis Ruhbank.

Schuster sieht die Sache gelassen: „Es ist toll, dass wir Derbys gegen solche Traditionsvereine haben.“ Auseinandersetzungen soll es am Mittwoch nur auf dem Platz geben.