Die Parkgarage auf dem Lindenhof in Oberndorf ist nach wie vor eingehüllt. Wir wollen wissen, wie weit es mit den Arbeiten vorangegangen ist, und erfahren: Mit der Freigabe im Februar wird es nicht klappen.
Seit dem Sommer wird die Parkgarage auf dem Lindenhof einer „Total-OP“ unterzogen, wie Bürgermeister Matthias Winter es genannt hat. Die war aus Sicht der Verwaltung auch bitter nötig. Andernfalls hätte aufgrund statischer Bedenken 2025 eine Schließung gedroht, hieß es vergangenes Jahr im Gemeinderat.
Dass der Bau der Parkgarage bereits rund 50 Jahre zurückliegt, war außerdem an Rissen, abgeplatztem Beton und anderen Verschleißspuren zu erkennen.
Ärger mit Dauernutzern
Für Gegenwind sorgte aber vor allem die geplante zweiprozentige Kostenbeteiligung derjenigen, die ein Dauernutzungsrecht für die Parkplätze in der Garage haben.
Bei 1,73 Millionen würde das jeweils 34 000 Euro für die rund 40 Dauernutzer bedeuten. Die Verwaltung bezog sich auf den zwischen Eigentümerin (der Stadt) und den Dauernutzern geschlossenen Vertrag.
Manche Nutzer sahen derweil ein Versäumnis von Seiten der Stadt, was die Pflicht zur Instandhaltung angeht. Der Gemeinderat hatte letztlich im Juni 2024 eine Generalsanierung beschlossen.
Sanierung zieht sich länger
Kurz darauf wurde die Parkgarage eingehüllt und die Sanierung begonnen, was zu einer Einschränkung für den Verkehr und zum Wegfall einiger Stellplätze führte. Im Februar sollten die Maßnahmen abgeschlossen sein.
Auf Nachfrage erfahren wir von Bürgermeister Matthias Winter nun aber: „Mit einer Fertigstellung ist nicht vor Mitte März zu rechnen“.
Das sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass im Inneren der Garage noch Asphaltarbeiten ausgeführt werden müssten und aufgrund der Witterungsbedingungen zwischen Weihnachten und März kein Asphalt geliefert werden konnte, erklärt Winter.
Tore und Abtrennungen ausgeschrieben
„Des Weiteren haben wir im Moment die Ausschreibungen für die Garagentore und -abtrennungen auf dem Markt“. Unter Berücksichtigung von Produktions- und Lieferzeiten gehe die Verwaltung von einer endgültigen Fertigstellung der Garage in der letzten Aprilwoche oder ersten Maiwoche aus, stellt der Bürgermeister klar.
Was nun den Streit um die Kostenübernahme angehe, so werde er „aufgrund der Beteiligung privater Dritter öffentlich keine Stellung nehmen“, teilt er zur Frage mit, ob die Streitigkeiten mit den Dauernutzern inzwischen beigelegt seien.
Wenig Unvorhergesehenes
Wir möchten außerdem wissen, ob es Veränderungen bezüglich der Kosten gibt. Vom Bürgermeister heißt es dazu: „Die ursprünglich anvisierten Kosten werden wir, Stand heute, nicht überschreiten. Die bisherigen Ausschreibungen lagen ja um etwa 150 000 Euro unter den genannten Kosten.“
Auch habe es nur wenig Unvorhergesehenes gegeben, und das Wenige liege im „Puffer“ der bisherigen Vergaben. „Genaueres können wir nach der Submission beziehungsweise Vergabe der Tore und Abtrennungen sagen.“
Umgesetzte Leistungen deutlich mehr
Im Haushaltsplan 2024 sind 1,3 Millionen Euro eingestellt, ausgezahlt wurden bis zum 15. November 2024 allerdings nur 159 000 Euro. Daraus ergibt sich ein Übertrag von 1,14 Millionen Euro.
Im Haushaltsentwurf für 2025 sind für die Maßnahme Parkgaragen-Sanierung 400 000 Euro vorgesehen. Wir fragen nach, was mit der Differenz von 741 000 Euro ist.
Dass bis zum 15. November 2024 erst rund 159 000 Euro abgeflossen seien, liege daran, „dass die Baufirma erst eine Abschlagszahlung gestellt“ habe, erklärt Matthias Winter.
Die bisher umgesetzten Leistungen seien bereits deutlich mehr. „ Die bisher angewiesenen Beträge mit den Übertragungen und den zusätzlichen 400 000 Euro ergeben die 1,7 Millionen erforderliche Summe.“