Katarina Schick (rechts) vom Villinger Friseursalon HaarParadies Schick, hier mit ihrer Auszubildenden Mia Dittmann, fordert Einleichterungen beim Parken für Gewerbetreibende. Foto: Davydenko

Alle zwei Stunden ein neues Ticket ziehen? Gewerbetreibende in der Villinger Innenstadt sind von der Parksituation genervt und fordern Erleichterungen für Geschäftsinhaber.

VS-Villingen - Seit fünf Jahren hat Katarina Schick ihren Friseursalon HaarParadies Schick in der Gerberstraße. Jeden Tag aufs Neue muss sie sich einen Parkschein kaufen, um vor ihrem eigenen Geschäft parken zu dürfen. Im Zwei-Stunden-Takt verlässt sie dafür ihr Geschäft. Bei einer sechs Tage Arbeitswoche kommt sie monatlich auf einen Betrag von etwa 230 Euro – Nur fürs Parken.

Oft schaffe sie es im stressigen Arbeitsalltag nicht rechtzeitig, einen neuen Parkschein zu holen und bekomme prompt einen Strafzettel, den sie auch bezahlen muss. Manchmal seien es sogar zwei Strafzettel pro Tag, mit jeweils 35 Euro Strafe. Dabei könne sie nicht immer in der Gerberstraße direkt parken, denn diese Stellplätze seien oft belegt, beschwert sich Schick. Daher müsse sie oft weiter weg parken und den Weg jede zwei Stunden neu beschreiten.

Auch Kunden leiden unter der Situation

Auch das Halteverbot und die Behinderten-Parkplätze würden die Situation für die Betreiber in der Gerberstraße verkomplizieren, da sie die Zahl der verfügbaren Parkplätze für Mitarbeiter einschränken. Kunden würden sich ebenso beschweren und nicht mehr die Läden in der Villinger Innenstadt besuchen, weiß Schick. "Meine Kunden rennen im Winter mit Folie in den Haaren zu den Parkscheinautomaten, um ihren Parkschein zu verlängern", erzählt sie.

Stadt solle auch an Betreiber denken

"Ich kann nicht auf das Auto verzichten. Ich habe einen siebenjährigen Sohn, den ich in die Schule fahre und ihn abhole. Wenn ich erstmal zehn Minuten zum Auto laufen muss, bin ich nicht pünktlich. Ich kann ja nicht einfach meine Kunden im Laden sitzen lassen", meint die Friseurin. "Ich möchte, dass die Stadt auch an uns denkt. Kein Wunder, dass so viele Läden in der Innenstadt schließen mussten", führt Schick fort.

Keine Mietparkplätze

Dabei verlange sie gar kein kostenfreies Parken. Ein Anwohnerausweis oder ein gemieteter Stellplatz seien für sie ausreichend, betont sie. "Ich will einfach nur nicht mehr jede zwei Stunden mit Münzen rausrennen und mir einen neuen Parkschein holen", berichtet Schick. Vermietbare Parkplätze in der Nähe des Friseursalons seien schon seit Jahren vergeben, teilt sie mit. Auch die Stellplätze in der Färberstraße seien entweder vermietet oder ebenfalls sehr teuer.

Auch Mehmet Cangür ist genervt

Andere Geschäftsinhaber in der Gerberstraße beschweren sich ebenfalls über die Parkplatzsituation. Auch Mehmet Cangür, Inhaber des türkischen Lebensmittelhandels in der Gerberstraße, ist genervt von der Parkplatzkrise. "Es ist ein großes Problem. Hier sind zu viele Autos und zu wenig Parkplätze", fasst Cangür die Situation zusammen. "Mittlerweile könnte ich mir von dem Geld ein Haus in der Innenstadt kaufen", stellt er lachend fest.

Wunsch nach Stellplätzen zum Be- und Entladen

Vor allem Kunden, die viele schwere Dinge wie Wasserflaschen einkaufen, beschweren sich bei Cangür über die nicht vorhandenen Stellplätze. Er würde sich Stellplätze zum kurzzeitigen Be- und Entladen für seine Kunden wünschen, sodass diese unbeschwert ihre Einkäufe zum Auto transportieren können.