Der Weg zum Parkhaus soll besser ausgeschildert werden – das ist einer der Aspekte des neuen Parkkonzepts für die Talstadt. Foto: Dold

Wie ist das Parken in Zukunft in der Talstadt geregelt? Die Stadträte haben der Verwaltung nun im Gemeinderat ihre Vorstellungen dazu mitgegeben – das soll nun zum beschlussfähigen Konzept ausgearbeitet werden.

„Am Ende soll etwas herauskommen, das für alle Bürger passt“, betonte Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß. Kein leichtes Ziel, nachdem er erläutert hatte, dass in einer Bürgerbefragung zum Thema Parken bei vielen Aspekten kein Konsens entstanden war und er nun versucht habe, in den städtischen Vorschlag zum Parkkonzept zumindest die Mehrheitsmeinungen abzubilden. Die Stadt, erinnerte Rehfuß, sollte ein Parkleitsystem erarbeiten. Da habe sich angeboten, Aspekte wie Gebühren oder neue Zonen gleich mit auszuarbeiten. Der Input der Räte solle dann in ein beschlussfähiges Konzept zusammengefasst und im Sommer wieder in den Rat mitgebracht werden. Jürgen Winter (CDU) erinnerte an den Sinn eines Parkleitsystems: Es gehe darum, das „Rundendrehen“ der Parkplatzsuche zu vermeiden. Je kürzer die Suche, desto höher die Aufenthaltsqualität und niedriger der Stress bei den Gästen, so der Gedanke.

Dynamische Schilder

Die Stadt schlug an den fünf Stadteinfahrten die Installation volldynamischer Hinweistafeln vor. Darauf könnten Parkzonen und der Weg dorthin erläutert werden. Zudem verfügen sie über einen Schriftteil, in dem etwa Veranstaltungen beworben oder vor Gefahren gewarnt werden könnte. Die CDU, sagte Thomas Brantner, könne sich das als Zeichen einer modernen Stadt nach außen vorstellen. Zudem könnten die freien Plätze im Parkhaus auf den Schildern angezeigt werden, weil jenes im Gegensatz zu den anderen Plätzen bereits über eine Zählschleife verfüge. Dann sei vielleicht gar eine Förderung möglich, so Brantner.

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) fand das Konzept „sehr überdimensioniert für eine Kleinstadt wie Schramberg“. Deshalb brauche es auch die Schilder am Ortseingang nicht. Reinhard Günter ergänzte, dass die meisten, die in die Stadt fahren, wüssten, wo sie hinwollen – und die Gäste bis zum Ankunftspunkt das Navi nutzten, statt am Stadteingang auf Schilder zu achten. Dem schloss sich Udo Neudeck (Freie Liste) an – da solle man mit dem Geld lieber die Eingangsbereiche selbst (etwa das ehemalige Matt-Areal) schöner gestalten. Überdies gebe es an den Ortseingängen bereits Hinweistafeln. Mit 13 zu neun Stimmen (CDU) wurden die Schilder abgelehnt.

Sonstige Schilder und Parkhaus

Weniger Gesprächsbedarf bestand beim Vorschlag, den Rest der Beschilderung in der Stadt statisch zu belassen, aber zu modernisieren und vor allem den Weg zum Parkhaus zu optimieren. Der Beschluss fiel mit 16 zu sechs Stimmen, SPD/Buntspecht stimmte dagegen.

Zonen, Gebühren und Parkdauer

Die Einzelhändler, sagte Matthias Rehfuß, hätten sich vor allem im Zentrum höhere Gebühren bei kürzerer Höchstparkdauer gewünscht, um die Fluktuation zu erhöhen. Damit konnten die Fraktionen mitgehen. Nicht einverstanden waren die Räte mit der Einteilung in fünf Parkzonen. Witkowski etwa meinte, dass zwei Zonen ausreichten. Zudem warb sie dafür, die Brötchentaste beizubehalten und überall auf 30 Minuten festzulegen. „Das muss einheitlich und verständlich sein, auch für Gäste“, sagte Dominik Dieterle (CDU), der drei Zonen anregte: „Innenstadt (1)“ mit kurzem, teurem Parken; „Innenbereich (2)“, kostenpflichtig mit langer Parkdauer sowie „Außenbereich (3)“, unbegrenzt und kostenlos.

Drei Personengruppen, drei Zonen

Das begründete Dieterle analog mit drei Nutzergruppen. Zone 1 sei für Kurzparker, die jemanden oder etwas abholen oder nur zum Bäcker wollen. Zone 2 nutzen Einkäufer und Bummler oder Menschen, die Termine wahrnehmen. Für sie müsse es noch immer relativ zentrumsnah bleiben. Zone drei sei für Anwohner, Ganztagsgäste oder in der Stadt Arbeitende. Von dort aus müsse man fünf bis zehn Minuten gehen. „Wichtig ist dann eine klare Abgrenzung der Bereiche, auch, wenn das nicht überall leicht wird“, sagte Dieterle – so sah er beispielsweise die Schiltachstraße nicht bewirtschaftet, sondern in Zone 3 – in der Schillerstraße aber müssten auch genügend Parkplätze für Anwohner vorhanden sein, die keine Garage haben.

Dass man Arbeitstätigen einen zehnminütigen Weg vom kostenlosen Parkplatz zumuten könne, sah auch Udo Neudeck so. Die Räte beschlossen einstimmig das Ausarbeiten eines übersichtlicheren Systems mit weniger Parkzonen.

Monats- und Einwohnerparken

Durch die kostenfreie Parkzone 3, sagte Dieterle, bräuchte es dann auch weder Bewohnerparken noch Monatstickets. Bewohnerparken wurde von der Verwaltung bereits nach der Bürgerbefragung ausgeschlossen und auch vom Rat einstimmig abgelehnt. Auch mit den von der Stadt vorgeschlagenen Monatstickets, mit dem Nutzer montags bis freitags einen festen Platz auf dem Schweizer-Parkplatz bekommen, taten sich die meisten Räte schwer. Neudeck meinte beispielsweise, sie rechneten sich nicht – weshalb der Vorschlag umformuliert wurde und nun kostenfreie Parkplätze für Angestellte in der Peripherie verbleiben sollen (beschlossen bei der Gegenstimme von Bärbel Pröbstle, SPD/Buntspecht).

Zehn Prozent weglassen

Thomas Brantner und Hilmar Bühler (Aktive Bürger) warben dafür, dass die Parkplätze für App-Nutzer nach der Gebührenanpassung gleich teuer sein sollen. Die zehn Prozent Aufschlag für den Software-Anbieter sollen künftig nicht von den Bürgern, sondern von der Stadt übernommen werden. Hierbei enthielt sich Oskar Rapp (Freie Liste), Bärbel Pröbstle stimmte wieder dagegen – der Rest des Rats stimmte zu.