Lebhaft diskutierten die Teilnehmer in den Workshops ihre Ideen der Gestaltung des Parks in Onstmettingen. Foto: Holbein

Der Park in Onstmettingen soll als Projekt zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen. Dazu brachten jetzt die Bürger ihre Ideen mit ein.

Albstadt-Onstmettingen - Es geht darum, urbane Räume an den Klimawandel anzupassen. Deshalb soll der Park in Onstmettingen in seinem Grün und in seinem Freiraum mit einer hohen Wirksamkeit für den Klimaschutz und die Klimaanpassung entwickelt und gestaltet werden.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung fördert das Vorhaben mit einer Million Euro.

Die Bürger des Albstädter Stadtteils kamen nun in der örtlichen Festhalle zusammen, um gemeinsam darüber zu diskutieren, wie dieses Geld am sinnvollsten in die Gestaltung des Parks zu investieren ist. Das Areal in Onstmettingen ist laut Erster Bürgermeister Udo Hollauer die größte Parkanlage in der Stadt Albstadt ohne sportliche Nutzung. Deshalb gelte es, gemeinsam einen Ort zu schaffen, an dem alle gerne leben wollten. Das sieht auch Ortsvorsteher Jürgen Kurz so. Für ihn ist vor allem wichtig, dass der Fußgänger-Steg, der einst über die Schmiecha führte, wieder errichtet wird, und zwar an der alten Stelle: am nördlichen Ende des Parks. Und Kultur sollte in den Park kommen etwa mit Konzerten.

Der Baumbestand bleibt erhalten

Eine Angst nahm an diesem Abend Axel Mayer vom Stadtplanungsamt: "Der Baumbestand im Park bleibt erhalten." Mayer ging auf den Klimawandel ein, auf den das Vorhaben reagieren soll. Dabei gehe es darum, sich an das Klima anzupassen und die Folgen für Mensch und Natur abzumildern, indem im Park für mehr Schatten gesorgt, das Areal renaturiert und entsiegelt werde sowie Retentionsräume geschaffen würden. Die Gestaltung des Parks in Onstmettingen bildet dabei im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts 2030+ den Auftakt mit dem Ziel, entlang der Schmiecha ein grünes Band im Talgang zu entwickeln. Momentan aus der Planung herausgenommen ist der Spielplatz, weil dieser nicht aus dem Fördertopf finanziert werden darf.

Hitze, Trockenheit, Starkregen und Überflutung, das seien die Faktoren. Um sie abzumildern, sei es wichtig, die Fläche des Parks aufzuwerten und zu nutzen, betonte die freie Landschaftsarchitektin Annette Sinz-Beerstecher vom Büro "freiraumconcept". Ein Aspekt sei dabei, auf der Fläche Wasser zu sammeln, ein weiterer, verschiedene Baumarten anzusiedeln. Dazu waren dann an vier Thementischen in Gruppenworkshops die Ideen der Teilnehmer gefragt.

Schatten, Wasser und Sitzgelegenheiten

Eine konstruktive Arbeitsatmosphäre herrschte an diesen Tischen. Engagiert und mit Spaß waren die Teilnehmer dabei, diskutierten lebhaft und schrieben ihre Vorstellungen auf. Als wesentlich erachten die Ideengeber, dass sich der Park zu einem Treffpunkt der Generationen entwickelt. Dabei müsse dem Problem Müll und Hundekot begegnet werden. Um Veranstaltungen wie Konzerte zu ermöglichen, seien Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse zu schaffen. Öffentliche Toiletten im Park sind genauso ein Anliegen wie ein barrierefreier Zugang vom Seniorenheim aus. Das Wasser der Schmiecha sei erlebbar zu machen. So könnte auch ein Nebenarm des Flusses in den Park geleitet werden, um für die Bewässerung der Bäume und Pflanzen zu sorgen, die Bienen und Schmetterlingen ein Zuhause bieten sollen. Wichtig seien auch beschattete Sitzgelegenheiten. Einzug in den Park sollte auch der Sport halten mit Angeboten der Vereine.

Der Fußgängersteg muss kommen

Intensiv beschäftigten sich die Teilnehmer auch mit der Verkehrssituation rund um den Park. So müsse der Fußgängersteg kommen. Die Schmiecha soll zugänglich werden für jeden. Verschiedene Baumsorten sollten gepflanzt und natürliche Materialien verwendet werden. Eine Idee ist es, Schulklassen dafür zu gewinnen, im Park Beete einzusäen und zu bepflanzen, um Insekten einen Lebensraum zu eröffnen. Dazu sollen auch kleine Sträucher beitragen.

Sämtliche Vorschläge sollen jetzt auf Papier gebracht werden und in einen ersten Entwurf einfließen. Der wird dann allen Beteiligten vorgestellt. Angedacht ist, im Park einen Info-Container aufzustellen, wo die Pläne mit den Ideen ausgehängt werden und einzusehen sind. Das Ziel ist, bis Ende 2023 einen fertigen Entwurf kreiert zu haben. Verwirklicht werden soll die Umgestaltung des Parks dann im Frühjahr 2024.