Die Polizei hat mit einem Doppelschlag beide Geiselnahmen beendet. In Dammartinn-en-Goële (Foto) wurden die mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentäter getötet, der Geiselnehmer in Paris ließ ebenfalls sein Leben. Foto: EPA

Dramatische Zustände in Frankreich: Polizei hat mutmaßliche "Charlie Hebdo"-Attentäter erschossen, auch der Geiselnehmer von Paris soll tot sein.

17.35 Uhr: Die französische Polizei hat mit zeitgleichen Einsätzen zwei Geiselnahmen durch islamistische Terroristen im Raum Paris beendet. Dabei wurden die drei Täter getötet. Zunächst wurde der Unterschlupf der mutmaßlichen Attentäter des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Dammartin-en-Goële gestürmt. Die beiden Terrorverdächtigen seien getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Die Geisel sei frei und unverletzt. Die Polizei griff auch bei der zweiten Geiselnahme im Osten von Paris zu. Im französischen Fernsehen waren vier Explosionen zu hören. Mindestens zehn Menschen sollen aus dem jüdischen Lebensmittelladen gerannt sein. Auch der Geiselnehmer in dem Geschäft für koschere Lebensmittel sei tot, berichtete die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf die Gendarmerie. Es wird vermutet, dass der Täter, der am Donnerstag im Süden de Hauptstadt eine Polizistin erschossen hatte, der bewaffnete Mann in diesem Geschäft ist. Unter seinen Geiseln waren auch Kinder. Er soll die Attentäter von „Charlie Hebdo“ kennen.

 

17.30 Uhr: Auch der Geiselnehmer in einem Geschäft für koschere Lebensmittel am Stadtrand von Paris ist tot. Das berichtet die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf die Gendarmerie.

17.25 Uhr: Bei dem Zugriff der Polizei in Dammartin-en-Goële auf die Verdächtigten des „Charlie Hebdo“-Anschlags in Paris sind beide Männer getötet worden. Die von den beiden Brüdern gehaltene Geisel ist laut Medienberichten frei.

17.15 Uhr: Die Polizei hat auch bei der zweiten Geiselnahme im Osten von Paris zugegriffen. Im französischen Fernsehen waren vier Explosionen zu hören.

17.10 Uhr: Die Polizei hat die mutmaßlichen "Charlie-Hebdo"-Attentäter in der Druckerei in Dammartin-en-Goële angegriffen. Das berichten französische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Polizeiquellen. Über der Druckerei nordöstlich von Paris, in der die beiden Islamisten sich mit mindestens einer Geisel verschanzt hatten, war Rauch zu sehen. Zudem waren Schüsse und Explosionen zu hören. Ein Helikopter landete in der Nähe von einem der Eingänge zur Druckerei in Dammartin-en-Goële. Die Terroristen hatten siebeneinhalb Stunden ausgeharrt.

17 Uhr: Über dem Ort der Geiselnahme in Dammartin-en-Goële sind Rauchwolken zu sehen. In einer Übertragung im französischen Fernsehen waren zudem Schüsse zu hören.

16.40 Uhr: Die "Welt" berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag in Paris an einem Schweigemarsch für die Opfer des Terroranschlags teilnehmen wird. Außerdem wolle Merkel auch den Sitz der Redaktion von Charlie Hebdo besuchen.

16.10 Uhr: Ein Sondereinsatzkommando evakuiert die Gebäude in der Nähe des jüdischen Supermarkts im Osten von Paris, den die Geiselnehmer noch immer besetzen. Geschäfte im Umkreis werden geschlossen.

16 Uhr: Die französische Nachrichtenagentur AFP meldet, dass im Zuge der Terrorattacken das Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Hollande und Bundeskanzlerin Merkel in Straßburg abgesagt wurde.

15.40 Uhr: Die Geiselnahme im Osten von Paris hat weite Teile des sonst belebten Stadtteils lahmgelegt. Schüler in dem Gebiet mussten in den Gebäuden bleiben. „Die ganze Schule ist in Panik“, berichtete ein Schüler einer der betroffenen Einrichtungen. Nun werde der dafür vorgesehene Alarmplan umgesetzt. „Im Augenblick müssen wir alle in unseren Klassen bleiben“, schilderte der 17-Jährige. Dort sollen sie die weitere Entwicklung abwarten.

15.30 Uhr: Die französische Polizei geht offenbar mittlerweile fest davon aus, dass sich die Attentäter kennen und alle einen islamistischen Hintergrund haben. Die beiden Brüder seien aus derselben Pariser Dschihad-Gruppe wie der Mann, der an der Porte de Vincennes Menschen in einem jüdischen Supermarkt in seiner Gewalt hat.

15.10 Uhr: Unklarheit besteht momentan darüber, ob es bei der Geiselnahme in dem jüdischen Supermarkt in Paris Tote gegeben hat oder nicht. Es gibt von Seiten der französischen Behörden unterschiedliche Aussagen darüber. Während Ermittler gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP bestätigten, dass er mindestens zwei Tote gab, wies das französische Innenministerium dies zurück.

14.45 Uhr: Französische Medien berichteten, der Attentäter von Paris habe beim Betreten des Laden gerufen: „Ihr wisst, wer ich bin.“ Die Polizei veröffentlichte einen Fahndungsaufruf nach einem 32-jährigen Mann und einer 26-jährigen Frau, die in die Schießerei mit der Polizistin auf einer Straße im Süden von Paris verwickelt sein sollen. Es handelt sich um Amedy Coulibaly (32) und Hayat Boumeddiene (26).

14.40 Uhr: In Dammartin-en-Goële, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Paris, haben die Behörden mit der Evakuierung der Schulen begonnen. Vize-Bürgermeister Thierry Chevalier sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die nächstgelegene Schule sei bereits geräumt worden. Die Maßnahme werde auf alle Schulen ausgeweitet. In dem Ort gibt es etwa 1000 Schulkinder.

14.35 Uhr: Die Ängste der jüdischen Gemeinde in Paris sind groß: „Dies ist die schlimmste Zeit, an die ich mich erinnern kann“, sagte der 54-jährige Maurice. „Es war noch nie so in Frankreich. Wir fühlen uns wie im Krieg, alle haben große Angst.“ Seine Mutter wohne nur zwei Minuten von dem angegriffenen Geschäft am östlichen Stadtrand von Paris entfernt. Alle seine Bekannten hätten Angst, auf die Straße zu gehen. „Wir stellen uns auf eine ganze Serie von Anschlägen ein, auch auf jüdische Einrichtungen“, sagte er. Seinen Familiennamen wollte er aus Sorge um seine Sicherheit nicht veröffentlicht sehen.

14.20 Uhr: Bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt an der Porte de Vincennes in Paris sollen mindestens zwei Menschen getötet worden sein. Das verlautete aus Ermittlerkreisen.

Indes hat die Polizei in Dammartinn-en-Goële, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Paris, die Druckerei, in der sich die Kouachi-Brüder verschanzt haben sollen, weiter umstellt.

14.15 Uhr: Mindestens ein Mensch soll verletzt sein. Bei dem Attentäter soll es sich um den Mann handeln, der am Donnerstag im Süden der französischen Hauptstadt eine Polizistin erschossen hat. „Das ist der Schütze von Montrouge“, erklärte ein Ermittler der Nachrichtenagentur AFP.

14 Uhr: Mindestens fünf Menschen sollen sich in der Hand des bewaffneten Mannes befinden. Darunter sind nach Berichten französischer Medien auch Kinder.

13.30 Uhr: Am östlichen Stadtrand von Paris ist es am Freitag nach französischen Medienberichten zu einer weiteren Schießerei und einer Geiselnahme gekommen. Ein bewaffneter Mann habe in einem Geschäft für koschere Lebensmittel an der Porte de Vincennes Menschen in seine Gewalt gebracht.

Es wurde vermutet, dass der Mann, der am Mittwoch im Süden von Paris eine Polizistin erschossen hatte, in die Geiselnahme verwickelt ist. Nach Informationen französischer Medien gibt es auch einen Zusammenhang zu dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ vom Mittwoch.

Die Polizei gehe davon aus, dass sich die gesuchten Brüder Chérif (32) und Said Kouachi (34), die die Redaktion überfallen haben sollen, den anderen Täter kennen, berichtete die Zeitschrift „Le Point“. Sie gehörten alle zu einer Gruppe von Dschihadisten.

Die Brüder verschanzen sich zurzeit nordöstlich von Paris in einer Druckerei und haben mindestens eine Geisel genommen.

Die Polizei hatte am Freitag im Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen auf die Polizistin zwei Verdächtige gefasst. Bei dem Schusswechsel am Donnerstag war die Beamtin tödlich verletzt worden, ein zweiter Polizist war verletzt worden.