Markus Rehm ist im Weitsprung der Para-Sportler eine Klasse für sich und hält mit 8,62 Metern den Weltrekord. Foto: Baumann

Markus Rehm will bei den Paralympics nicht nur Gold im Weitsprung – er engagiert sich für die Gleichstellung von Athleten mit und ohne Handicap. Dabei kämpft er gegen Windmühlen.

Stuttgart/Tokio - Acht Meter und zweiundvierzig Zentimeter. Das ist die Dimension, in der Markus Rehm denkt. 8,41 Meter sprang der Grieche Miltiadis Tentoglou bei den Olympischen Spielen in Tokio und bekam die Goldmedaille überreicht. 8,42 Meter möchte der Weitspringer, der in Göppingen geboren wurde und für Bayer Leverkusen startet, bei den Paralympics an diesem Mittwoch mindestens erreichen. Damit würde der 33-Jährige, der seit Jugendtagen unterhalb des rechten Knies amputiert ist, mit ziemlicher Sicherheit Paralympics-Siegerwerden, weshalb kaum ein Buchmacher eine entsprechende Wette annehmen dürfte. Genauso gut könnte man Millionen darauf setzen, dass der nächste Papst ein Mann sein wird. Gold erwartet Rehm auch von sich selbst. „Wenn ich sagen würde, Silber ist okay, würde ich lügen. Ist es nicht“, unterstreicht der Weitspringer, „wer 2012 und 2016 gewonnen hat, der kann nicht beim dritten Mal sagen: Gold ist kein Ziel.“