Bei den "Freedom open" in Serbien siegte der Seedorfer Philipp Haag in der Gesamtwertung. Foto: Gabriel Alexandru Ivan

Paragliding: Bei "Freedom open" in Slowenien lässt sich Seedorfer auch von Hexenschuss nicht ausbremsen.

Eine lange Pause ging für Philipp Haag, Paragleiter aus Seedorf, zu Ende. Die "Freedom open" war der erste internationale (europäische) Wettbewerb nach dem Lockdown. So konnte Haag in Slowenien endlich wieder durch die Lüfte schweben.

Die "Freedom open" ist ein FAI-Wettbewerb, bei dem die Ergebnisse als Weltranglisten-Punkte gewertet werden. Philipp Haag liegt Stand 1. Juni in der Weltrangliste auf Platz 14. Die aktuellen Wettbewerbe werden mit weniger Piloten ausgetragen, in Slowenien limitiert auf 90 Piloten. Teilnehmer aus 14 europäischen Ländern waren dabei, als es in Tolim (Julischen Alpen) galt, sich den Herausforderungen zu stellen.

Im ersten "Task" steuerte der Führungspulk (15 Leute) die südliche Richtung an, der Großteil nahm den nördlichen "Ridge". Vom Nordwind geschützt, ging es mit knapp über sechs Metern pro Sekunde der Basis entgegen. Hier angekommen, ging es mit Vollgas und Rückenwind zur nächsten Wende und dann Richtung Ziel. Mit knapp 20 Sekunden Vorsprung konnte sich Philipp Haag nach 65 Kilometern in 1:56 Stunden den Tagessieg sichern.

Der zweite Tag begann mit einem Hexenschuss und Rückenschmerzen für Philipp Haag, so dass erst ein Physiotherapeut zum Einsatz kam, während Kollegen seinen Gleitschirm an den Startplatz trugen. Kurz vor Start "versemmelte" der Seedorfer die gute Position und kam recht tief los.

Während des Rennes konnte Philipp seinen Rückstand wieder aufholen und kam mit einem guten fünften Platz (76km in 2:27 Stunden) ins Ziel. Für den dritten Task wurde eine schwierige Zick-Zack-Aufgabe über das Soca-Tal mit vielen Wendepunkten und nicht ganz einfachen Bedingungen aufgestellt. Es war sehr spannend, da sich der Wettbewerb in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Strategien aufgeteilt hatte. Philipp Haag konnte sich an einer Schlüsselstelle 25 km vor dem Ziel von seinen Verfolgern komplett absetzen und kam mit acht Minuten Vorsprung zum Zweiten sowie über 20 Minuten Vorsprung zum Drittplatzierten als Erster ins Ziel (70km, 2:57 Stunden).

Beim letzten Wettkampftag galt es für den Seedorfer, die Gesamtführung zu halten und keine zusätzlichen Risiken einzugehen. Nach einem defensiven Start musste sich Philipp Haag aus dem Mittelfeld nach vorne kämpfen, dadurch hatte er einige Führungspunkte abgegeben. Führungspunkte sind zusätzliche Punkte, die die Piloten erhalten wenn sie voraus fliegen und somit den nachfolgenden Piloten die gute oder schlechtere Linie aufzeigen.

Nach dem zweiten Wendepunkt konnte Philipp zum Führungspulk aufschießen und kam eine Sekunde nach dem Ersten als Zweiter ins Ziel (55km, 1:36 Stunde). Durch die abgegebenen Punkte reichte es ihm bei diesem Task zu Platz fünf.

Dieses Ergebnis reichte jedoch aus, um sich die Gesamtwertung Platz eins zu sichern. In der Weltrangliste verbesserte sich Philipp Haag von Rang 24 auf Platz 14. Als nächste Wettbewerbe stehen der Paragliding Worldcup in der Schweiz im August an, ebenso die EM in Serbien sowie im September die DM in Slowenien.