Bürgermeister Peter Schumacher (links) spricht vom Pumphäusle als idealen Standort für einen Waldkindergarten. Nicht alle Gemeinderäte lassen diese Meinung unwidersprochen. Foto: Schönfelder

Wenig Aufregendes, ein Blick auf das Notwendige und ein bisschen Neuland. Im Wesentlichen unspektakulär gibt die Gemeinde Dunningen im kommenden Jahr ihr Geld aus. Der Ausschuss für Umwelt und Technik stellte am Mittwoch dennoch wichtige Weichen.

DunningenDie Zeit gegen Jahresende gehört in den Gemeinderäten im Wesentlichen den Haushaltsberatungen. Und ebenso traditionell ist in Dunningen der erste gründliche Blick ins Investitionsprogramm dem Ausschuss für Umwelt und Technik vorbehalten. Laut den Zahlen von Kämmerin Dagmar Maier will die Gemeinde im kommenden Jahr rund 5,2 Millionen Euro investieren. Oft wird diese Sitzung mit einer kleinen Besichtigungstour verbunden, um die eine oder andere Maßnahme noch einmal persönlich in Augenschein zu nehmen.

Wirtschaftlich stehen die Gemeinde und die Dunninger Unternehmen nicht schlecht da. Wie Dagmar Maier verkünden konnte, liegen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer, Stand jetzt, eine halbe Million Euro über Plan. Und damit das so bleibt, plant Maier beispielsweise mit einer glatten Million, um weitere Flächen zur Erweiterung des Gewerbegebietes Kichöhren-Nord in der Hinterhand zu haben.

Ansonsten hatte sie den laufenden Haushalt in großen Teilen fortgeschrieben, allerdings nicht, ohne die allgemeine Teuerungsrate zu berücksichtigen und die Budgets der Ämter anzupassen.

Ein spannendes Thema werden im kommenden Jahr die Kindergärten sein. Für den geplanten Neubau in Seedorf sind in den Haushalt 2022 500 000 Euro an Planungskosten eingestellt. Aber damit wird die Zahl der Betreuungsplätze nicht entscheidend wachsen, da sie zu großen Teilen die des alten Kindergartens ersetzen (wir berichteten mehrfach). Immerhin soll der Neubau dann im Jahr 2023 beginnen. 120 000 Euro will die Gemeinde in den Umbau einer gemeindeeigenen Wohnung in der Jahnstraße investieren, um dort eine Krippengruppe unterzubringen.

Neuland betritt die Gemeinde mit der Einrichtung eines Natur- oder Waldkindergartens, den zwei Erzieherinnen angeregt hatten.

So spreche man in Wellendingen, wo der Waldkindergarten höchst erfolgreich sei, schon davon, dass noch nie so viele Anmeldungen wie jetzt das Rathaus erreicht hätten. Bürgermeister Peter Schumacher glaubt auch einen Standort gefunden zu haben. Zwar halten sich die Kinder größtenteils im Wald auf, aber bei großer Kälte oder gar Sturm brauchen sie etwas Festes.

Schumachers Auge fiel auf das sogenannte Pumphäusle, dem Wasserwerk der Gemeinde gerade gegenüber. Auch das Pumphäusle gehörte am Mittwochabend zum Besichtigungsprogramm. Der Schultes hält das versteckte Gebäude und das Gelände drumherum geradezu für "ideal" für das Vorhaben.

Auch notwendige Umbauten am Pumphäusle ließen sich relativ leicht und günstig durchführen, so Bauamtsleiterin Karola Heinz.

Indes, der Funke der Begeisterung sprang am Mittwoch nur bedingt in die Reihen der Räte über. Inge Erath und Helmut Faller sahen die Nähe zur Bundesstraße, die inzwischen wegen schwerer und sogar tödlicher Unfälle geradezu berüchtigt ist, nicht unproblematisch. Wenn es jetzt noch Hol- und Bringverkehr zum Kindergarten gebe, seien gefährliche Situationen vorprogrammiert.

Überhaupt vermisste Helmut Faller eine Alternativlösung zum Pumphäusle. Er bemängelte, dass scheinbar über eine ortsnähere Lösung nicht ernsthaft nachgedacht worden sei.

Ein Herzenswunsch geht im nächsten Jahr für die Lackendorfer in Erfüllung. Nach mehreren Versuchen bekommen sie ihre gewünschte Querungshilfe in der Ortsdurchfahrt. Knappe 120 000 Euro soll die Insel kosten.

Dass in Seedorf mit dem Kindergarten und mit der Ertüchtigung der Halle kräftig investiert werde, sei "gut und richtig", sagte wiederum Helmut Faller, aber nach seinem Gefühl sei die Dunninger Turn- und Festhalle zu lange vernachlässigt worden. So könne er sich denken, dass mit einer moderneren Beleuchtung auch Energie eingespart werden könnte.

Allerdings sei die Frage, ob man die in die Jahre gekommene Halle sanieren oder neu bauen wolle, noch nicht entschieden, gab Bürgermeister Peter Schumacher zu bedenken. In ein Gebäude zu investieren, dass am Ende vielleicht abgerissen werde, widerstrebe ihm. Immerhin: Schumacher sicherte Faller zu: "Das können wir mal durchrechnen."

Ansonsten steckt die Gemeinde wieder einiges Geld in die Gemeindestraßen, wobei die Erschließung des Baugebiets Brunnenäcker II und die Sanierung der Heiligenbronner Straße als größte Posten mit rund 730 000 und 800 000 Euro zu Buche schlagen.