Papis Pumpels geben bekannten Schlagertiteln ein neues Gesicht und zeigen, dass musikalische Vielfalt auch im Tourbus kein Widerspruch ist. Die Musiker treffen sich zum Tourstart meist an der Autobahnauffahrt in Empfingen – jetzt „pumpeln“ sie dort.
Die Band Papis Pumpels steht am Samstag um 20 Uhr in der Täleseehalle in Empfingen auf der Bühne. Im Interview mit unserer Redaktion verrät der „Papi“, warum bei den Pumpels kein Song klingt wie das Original, wie der Musikgeschmack im Bandbus zwischen Apache und „Böhmischen Traum“ ist und wie ein Heiratsantrag auf der Bühne so richtig schief ging.
Wie ist die Band Papis Pumpels entstanden – und wie kam es zum Namen?
Am Abend, an dem sich die Band zum ersten Mal bei Papi zu Hause getroffen hat, ist Papis Sohn Janis ziemlich spät noch mal aus seinem Bettchen gekrochen – so wie das Vierjährige eben ab und zu mal gerne tun. Er kam dann nichtsahnend direkt ins Wohnzimmer und war dann doch sehr erstaunt über die große Anzahl von komischen, fremden Typen. Und so fragte er umgehend bei seiner Mami nach, wer denn all diese Männer wären. „Ach, das sind nur die Kumpels vom Papi!“ hat die Mami da gesagt. Das war für ihn dann soweit okay und er konnte sich wieder in Richtung Bett zurückziehen. Am nächsten Morgen führte ihn sein Weg dann doch direkt ins Wohnzimmer, um die Sache mit den komischen, fremden Typen noch mal zu checken. Aber: Da war jetzt keiner mehr. Und sofort fragte er bei seiner Mutter nach: „Mami, wo sind Papis Pumpels?“ Voilà, das war’s! Einfach öfter mal ein „K“ zum „P“ machen und schon hatte die Band direkt einen Namen.
Was macht euren Musikstil im Schlagerbereich besonders oder vielleicht sogar untypisch?
Wir spielen die Songs nicht „eins-zu-eins“ nach, sonder geben jedem Titel unsere eigene Note, mal schneller, mal rockiger, mal machen wir einen Reggae draus, mal wird’s ne Rock-Ballade … wir nennen das „Verpumpeln“. Die Pumpels sind also keine Cover-Band, sondern wir interpretieren den Schlager auf unsere eigene Art und Weise.
Gibt es musikalische Einflüsse oder Vorbilder, die euch inspiriert haben?
Da hat jeder aus der Band so seine eigenen Idole – quer durch alle Musikrichtungen. Bei mir persönlich ist es zweifelsohne Peter Maffay. Ich mag die Songs von ihm und ich find ihn als Mensch toll.
Was war der kurioseste Moment, den ihr je auf der Bühne erlebt habt?
Ein junger Mann, der auf unserer Bühne einen Heiratsantrag machen wollte. Seine Ansprache „Schatz, ich liebe Dich. Willst Du meine Frau werden.“ Aber die Angebetete ließ sich weder blicken, noch kam irgendeine Reaktion von irgendwo her. Der junge Mann setzte nach: „Schatz, jetzt stell dich nicht so an. Ich liebe Dich und das mit der Bianca neulich war nicht so schlimm. Das war nur ein einmaliger Ausrutscher!“ Trotzdem blieb seine Angebetete wie vom Erdboden verschluckt.
Wenn euer Leben ein Schlager wäre, wie würde der Refrain lauten?
Da kann ich nur für mich sprechen. Und es ist kein Refrain, sondern der Beginn eines Titels: „Ich wollte nie erwachsen sein!“ – Nessaja von Maffay
Wer von Euren Teammitgliedern hat den kuriosesten Musikgeschmack, der nichts mit Schlager zu tun hat?
Ich glaub das kann man nicht definieren. Das sind alles Musiker, die sich nicht auf Stilrichtungen festlegen lassen. Da ist von Volksmusik bis Deutschrap alles dabei. Im Bandbus kann es gut sein, dass Apache läuft, danach Semino Rossi, gefolgt vom „Böhmischen Traum“ und dann wieder über „Tanz der Vampire“ zu Toto oder der Schweizer Band Hecht.
Der Tourplan ist ja eigentlich ganz schön voll. Wo würdet Ihr trotzdem gerne mal spielen?
Die Waldbühne in Berlin wäre fein. Warum denn nicht? Aber eigentlich ist es egal, wo wir spielen. Wichtig ist für uns eigentlich, dass wir unsere Show für unser Publikum so spielen können, wie sie sein muss. Das schließt aber halt manche Locations aus, weil da einfach die räumlichen und technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind. Wir sind ja mit neun Musikern auf der Bühne, haben unser Bühnenbild, unsere Aufbauten und jede Menge Technik. Und das funktioniert in einem kleinen Zelt oder einer kleinen Halle halt einfach nicht. Und ja, an Fasnachtsbällen gibts keine Pumpels. Zum einen, weil die meisten von uns an der Fasnacht anderweitig engagiert sind – sei es musikalisch oder in der Zunft – und weil wir einfach eine Band sind, die Konzerte spielt und keine Stimmungs-, Party- oder Begleitmusik macht.
Was verbindet euch mit Empfingen?
Wir haben in der Ecke natürlich ’ne Menge Fans. Außerdem ist Empfingen für uns ein zentraler, logistischer Knotenpunkt. Da einige unsere Musiker aus der Region kommen (Sulz, Ergenzingen, Rangendingen, Villingen, …), ist an der Empfinger Autobahnauffahrt ganz oft ein Treffpunkt, wenn’s auf Tour geht.
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