Schwennningens Courtney Stockard (am Ball) lässt in dieser Szene der Kirchheimer Defense das Nachsehen. Foto: Roland Sigwart

Die wiha Panthers Schwenningen haben ihr wichtiges Heimspiel gegen die Kirchheim Knights mit 74:63 gewonnen. Die Play-off-Qualifikation rückt immer näher. Zudem freut sich Coach Alen Velcic über den neuen Play-off-Modus.

Starke Ausgangsposition

Alen Velcic verließ am Sonntagabend mit einem strahlenden Gesicht die Deutenberghalle. Der 74:63-Heimsieg gegen das bisher in dieser ProA-Saison sehr überraschende Team aus Kirchheim könnte am Ende der Hauptrunde für seine Mannschaft goldwert sein. Zudem haben die Schwenninger nach diesem intensiven und spannenden Duell auch den Direktvergleich mit den Knights für sich entschieden. In der aufgrund von noch ausstehenden Nachholspielen noch nicht begradigten Tabelle stehen die Neckarstädter mit zwölf Siegen auf dem sechsten Tabellenrang.

Sehr variable Defense

Alen Velcic zeigte sich allerdings mit der ersten Halbzeit seines Teams am Sonntag alles andere als einverstanden. "Da lief es in unserer Offense überhaupt nicht. Insgesamt haben wir in dieser Phase nicht so gut verteidigt und ließen auch in einigen Aktionen die Konsequenz vermissen. Dann haben wir aber optimal den Schalter umgelegt."

Es folgte nach dem 35:29-Zwischendstand für die Gäste eine intensive Pausenansprache von Velcic in der Panthers-Kabine. Zum Beispiel überraschten die Gastgeber Kirchheim im zweiten Durchgang mit sehr schnell wechselnden Defense-Formen, was den Knights in ihrer Offense einiges Kopfzerbrechen bereitete. Die Folge: Schwenningen trumpfte in Durchgang zwei auf, zeigte sich in der Crunchtime nervenstark und brachte einen wichtigen Sieg nach Hause.

Im Mittelpunkt der entscheidenden Phase stand auch der noch in Bremerhaven von Alen Velcic kritisierte Point Guard Nate Britt, der nicht nur Verantwortung übernahm, sondern sich als sehr treffsicher erwies. Alle seine 18 Punkte (darunter vier Dreier) gelangen ihm in der zweiten Halbzeit. "Wir wissen ja schon lange, was Nate kann", lobte ihn auch sein Teamkollege Kevin Bryant.

Freude über neuen Modus

Die 2. Basketball Bundesliga hat den Play-off-Modus der ProA aufgrund der Corona-Pandemie verändert. Demnach wird es keine Play-off-Spiele im bisherigen Modus geben (Viertel-, Halbfinale und Endspiel), sondern eine Einteilung von zwei Gruppen der nach der Hauptrunde besten acht Teams. Diese wird in Hin- und Rückspiel ausgespielt. Die jeweils vier Teams beginnen wieder bei null Punkten.

Die beiden Gruppensieger sind die sportlichen Aufsteiger in die Bundesliga. Ein Finale wird dennoch in Hin- und Rückspiel ausgespielt, um den ProA-Meister zu ermitteln. In der Gruppe eins spielen die Mannschaften, die nach der Hauptrunde die Plätze 1, 4, 5 und 8 belegen. In der Gruppe 2 treffen die Teams der Ränge 2, 3, 6 und 7 aufeinandern.

Der Hauptgrund dieser Änderung: Durch weniger Spiele in der entscheidenden Saisonphase möchte die Liga flexibler auf eventuelle corona-bedingte Ausfälle reagieren können. Dazu Liga-Chef Christian Krings: "Wir sehen aufgrund der Corona-Pandemie den veränderten Play-off-Modus als notwendig an. Zudem hat jede Mannschaft nach dem neuen Modus garantiert drei Heimspiele."

Alen Velcic begrüßt die Veränderung: "Uns kommt dieser neue Modus sehr entgegen, denn wir werden mit mindestens noch sechs Spielen in den Play-offs bessere Chancen gegen die vermeintlichen Favoriten haben. Auch deshalb, weil wir uns mit jedem Spiel gerade steigern." Auch Kevin Bryant, der gegen Kirchheim in der Defense erneut starke Akzente setzte, freut sich über die veränderten Play-offs. "Ich tippe darauf, dass uns dieser entgegen kommt. Im K.o-System kannst du ein nicht so gutes Spiel kaum noch ausgleichen. Bei sechs Gruppenspielen schon."