Der Sprung ins Schwimmerbecken wird künftig etwas mehr Überwindung kosten. Das Panoramabad senkt die Beckentemperatur um ein Grad. Foto: Stadtverwaltung

Die Energiekrise erreicht nun auch das Freudenstädter Panoramabad. Die Stadt will künftig durch Absenkung der Wassertemperatur Gas Sparen.

Freudenstadt - Ab kommendem Montag müssen sich die Besucher des Freudenstäder Panoramabads auf kühlere Wassertemperaturen einstellen. Denn laut Mitteilung der Stadt soll in allen Becken im Hallenbad die Wassertemperatur um ein Grad reduziert werden. Im Schwimmerbecken fällt die Temperatur damit von 28 auf 27 Grad. Im Nichtschwimmerbecken von 32 auf 31 Grad.

Edelstahlbecken heizt sich von alleine auf

Im Freibad soll künftig das Wasser nur noch beheizt werden, wenn die Temperatur unter die Marke von 21,5 Grad fällt. Beim Planschbecken liegt die Untergrenze bei 23,5 Grad. "Das Edelstahlbecken heizt das Wasser aber bei entsprechender Witterung auf 27 Grad", versichert Tobias Degout, Leiter des Bäderbetriebs, laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

Zwei Saunas werden abgeschaltet

Zudem wurden bereits am Mittwoch in der Saunalandschaft des Panoramabads zwei Saunas abgeschaltet. So bleibt vorerst die Meerklima-Sauna und die 90-Grad-Sauna kalt. Letztere kann aber bei großer Nachfrage kurzfristig wieder angeheizt werden. Auch im Hallenbad Wittlensweiler wird die Wassertemperatur um jeweils ein Grad abgesenkt. Zudem wird in Freudenstadt und Wittlensweiler die Raumtemperatur um ein Grad reduziert.

Grund für all diese Maßnahmen sind die steigenden Gaspreise und die zu befürchtende Gas-Knappheit. So erklärte Degout im Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales, dass zu befürchten sei, dass auch nach Abschluss der Wartungsarbeiten an der Gas-Pipeline Nordstream 1 die Röhre außer Betrieb bleiben wird. "Wir gehen davon aus, dass wir anschließend weiterhin kein Gas mehr aus Russland bekommen werden", so Degout.

Symbolische Maßnahme

Durch die von ihm vorgestellten Maßnahmen könnten nun 470 000 Kilowattstunde Gas eingespart werden. "Das ist keine gigantische Einsparmaßnahme", stellte Oberbürgermeister Julian Osswald (CDU) klar. "Es geht darum, ein Zeichen zu setzen." Dadurch sollen dann auch die Bürger animiert werden, Energie zu sparen.

Doch zunächst wurde durch die Ankündigung vor allem bei den Ausschussmitgliedern die Lust am Sparen geweckt. So schlug Hermann John (FWV) vor, die Temperatur gleich um zwei Grad zu senken. "Im Sommer sind 26 Grad im Hallenbad absolut ok." Auch die 31 Grad im Nichtschwimmerbecken konnte John nicht nachvollziehen. "Wir sind doch kein Thermalbad."

Osswald bremst die Räte

Unterstützung bekam John von Stefan Langreher (CDU), der von seinen eigenen Erfahrungen berichtete. "Ich schwimme relativ viel. Bei 26 Grad ist das kein Problem." Denn schließlich würde in dem Becken ja geschwommen und nicht geplanscht. "Wem das zu kalt ist, der kann noch immer raus gehen", so Langreher.

Angesichts solches Spar-Eifers musste Oberbürgermeister Osswald die Ausschussmitglieder erstmal bremsen. "Ein Grad merkt man schon, zwei Grad merkt man ordentlich", stellte Oswald klar. Deshalb schlug er vor, die Temperatur zunächst nur um ein Grad zu senken und die Entwicklung zu beobachten, bevor über weitere Temperaturabsenkungen gesprochen wird.