Wochenlang muss der Schwimmbereich des Panorama-Bads wegen Sanierungsarbeiten geschlossen werden. Dadurch fallen auch die Schwimmkurse für Kinder aus. Dagegen regt sich nun allerdings Widerstand. Die CDU fordert von der Stadt eine Lösung.
Die Nachricht kam Ende August völlig überraschend: Teile des Panorama-Bads müssen über mehrere Wochen für Sanierungsarbeiten geschlossen werden, nachdem Schäden am Dach entdeckt worden waren.
So muss ab dem 30. September das Sport- und Freizeitbad mit dem Schwimmerbecken, dem Rutschenturm, dem Nichtschwimmer- und Kleinkindbereich, dem Außenbecken und dem Sprungturm geschlossen werden. Das kündigten die Stadtwerke in einer Pressemitteilung an. Die Saunalandschaft und der Vitalbereich sollen aber weiterhin geöffnet bleiben. Läuft alles nach Plan, dauern die Arbeiten bis zum 8. Dezember.
Betroffen sind von der Teilschließung nicht nur die zahlreichen Badegäste, sondern auch der TSV, der normalerweise einen Teil des Schwimmerbeckens zur Verfügung gestellt bekommt, um dort Schwimmkurse abzuhalten. Und auch die Rheuma-Liga, die regelmäßig das Panorama-Bad nutzt, muss wohl ihre Termine absagen.
Becken im Vitalbereich
Doch noch ist offen, ob es wirklich so kommt. Denn aus den Reihen des Gemeinderats gab es eine Idee, wie die Kurse des TSV und der Rheuma-Liga doch noch stattfinden könnten: Das Panorama-Bad könnte am Montag, wenn das Bad eigentlich geschlossen ist, den Vitalbereich für ein paar Stunden den Vereinen zur Verfügung stellen.
Denn dort gibt es ein beheiztes Schwimmbecken. Für Sportschwimmer ist es zwar nicht ausgelegt, um Kindern das Schwimmen beizubringen sei es aber großartig geeignet, meint Stadtrat Stefan Langrehr (CDU) im Gespräch mit unserer Redaktion. Das gehe aber eben nur am Montag. Denn während der regulären Öffnungszeiten sei einfach zu viel los, um das Becken für Schwimmkurse zu nutzen.
Ebenfalls gab es die Idee, einige Mitarbeiter, die wegen der Teilschließung nicht im Panorama-Bad benötigt werden, im Hallenbad Wittlensweiler einzusetzen, um dort längere Öffnungszeiten zu ermöglichen.
Beiden Anliegen erteilten die Stadtwerke aber in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Absage. „Es ist so, dass wir am Montag bereits verschiedene Schulungen organisiert haben. Das heißt, wir haben am Montag das Personal schon anderweitig verplant“, erklärte Maximilian Hog vom Bäderbetrieb.
Auch Mitarbeiter nach Wittlensweiler zu verlegen sei nicht möglich, obwohl das Personal dafür geschult sei. Denn die Dienstpläne müssten drei Monate im Voraus herausgegeben werden, der Abbau von Überstunden sei schon eingeplant, so Hog.
„Ich bin sehr frustriert“
Doch das wollte Langrehr so nicht einfach hinnehmen. „Ich bin sehr frustriert“, schimpfte der Stadtrat. Es werde immer nur gesagt, was alles nicht gehe. Gerade nach der Corona-Pandemie gebe es bei den Schwimmkursen viel Nachholbedarf. „Und sie sehen sich nicht in der Lage, an einem Nachmittag für drei Stunden eine Aufsicht hinzubekommen.“ Langrehr forderte daher: „Ich würde doch bitten, dass man sich überlegt, wie man das irgendwie hinkriegen kann für die Kinder.“
So sahen das offenbar auch die anderen Stadträte. Mit überwältigender Mehrheit wurde ein Beschluss verabschiedet, mit dem die Verwaltung aufgefordert wird, noch mal zu prüfen, wie für montags zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können. Ob diese Bemühungen letztendlich von Erfolg gekrönt sein werden, bleibt abzuwarten.