Die Gemeinschaftspraxis "Hausärzte am Spritzenhaus" in Baiersbronn. Foto: Michel

Wolfgang von Meißner im Gespräch mit Gesundheitsminister. "Ohne ordentliches Testkonzept" geht es nicht.

"Ein ordentliches Testkonzept" fordert Hausarzt Wolfgang von Meißner von der Gemeinschaftspraxis "Hausärzte am Spritzenhaus" in Baiersbronn.

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Kreis Freudenstadt - Nur mit Schnelltests und - neben weiteren Maßnahmen - dem Einsatz von Filtergeräten sei eine Öffnung von Grundschulen und Kitas erfolgversprechend. Bislang habe er aus der Politik kein Konzept gesehen, das gut funktionieren könnte. Am 22. Februar sollen in Baden-Württemberg Kitas und Grundschule wieder öffnen.

Die Verantwortung dafür sieht von Meißner bei Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), und nicht etwa bei Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne), mit dem von Meißner sich erst kürzlich über verschiedene Gesundheitsthemen digital ausgetauscht hat.

In erster Linie ging es bei dem Gespräch zwischen dem Hausarzt und dem Minister um die Baiersbronner Ärztepraxis am Spritzenhaus, wo von Meißner seinem Beruf seit 2014 nachgeht. Von Meißner informierte Lucha über die Geschichte und Entwicklung der Gemeinschaftspraxis in Baiersbronn sowie über die Praxis "Ärzte am Reichenbach Medi-Mvz", die etwa drei Kilometer entfernt von Baiersbronn in Klosterreichenbach liegt.

Minister kündigt seinen Besuch an

In beiden Baiersbronner Praxen sei eine Vielzahl an jungen Ärzten und angehenden Ärzten gefördert worden - "auch dank der Landarztförderung", erklärte von Meißner dem Gesundheitsminister. Der Arzt berichtete auch von den "familiär geführten Strukturen" im Ärztehaus, wo sich die Ärzte untereinander unterstützten. Patienten der Praxis am Spritzenhaus könnten sich – auch je nach Anlass – den Arzt aussuchen, von dem sie betreut werden wollen.

Der Minister dankte von Meißner für die "tolle und engagierte Arbeit" und sagte, dass er der Praxis einen Besuch abstatten wolle, wenn es die Lage wieder ermögliche.

Auch die Arbeit des Freudenstädter Krankenhauses lobte der Grünen-Politiker. Das Krankenhaus werde am richtigen Ort mit dem richtigen Angebot und den richtigen Partnern betrieben, betonte Lucha.

Im Haus praktizieren derzeit acht Ärzte. Außerdem sind dort 17 Medizinische Fachangestellte und eine Physician Assistant-Studentin beschäftigt. Die Gemeinschaftspraxis bietet die einzige Corona-Abstrichstelle im Kreis Freudenstadt an. Seit Anfang März 2020 wurden dort mehr als 14.000 Menschen auf das Coronavirus getestet, davon mehr als 1000 positiv. Die erste britische Mutation des Coronavirus im Land Baden-Württemberg wurde ebenfalls von den Baiersbronner Ärzten festgestellt.