Tübingens OB Boris Palmer ruft zu mehr Vernunft in der Asyldebatte auf. Foto: IMAGO/ULMER Pressebildagentur/IMAGO/Ulmer

Ausgerechnet Boris Palmer beklagt auf Facebook eine enthemmte Asyldebatte und ruft zur Vernunft auf. In der Sache hat der Tübinger Oberbürgermeister trotzdem recht, meint unsere Autorin Annika Mayer.

Es vergeht selten ein Tag, an dem Boris Palmer nichts zu politischen und gesellschaftlichen Themen auf Facebook postet. Dabei nimmt der Tübinger OB kein Blatt vor den Mund und schlägt oft provokante Töne an: Sei es zur „Wokeness“, zur Deutschen Bahn oder zur Migrationspolitik. In einem jetzt veröffentlichten Post hat sich nun gerade Palmer für mehr Vernunft in der Asyldebatte ausgesprochen – er, der in der Vergangenheit bei diesem Thema bewusst polarisierte, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die politische Diskussion sei nach dem Attentat von Solingen enthemmt und von einem Extrem zum anderen umgeschwungen, schreibt er. Die Ampelregierung peitsche Maßnahmen durch den Bundestag. Friedrich Merz handele fahrlässig, wenn er der Ampel die Mitwirkung der CDU an einer Reform der Migrationspolitik aus Wahlkampftaktik verweigere.